Wolfenbüttel (Niedersachsen)

 Datei:Wolfenbüttel in WF.svg Wolfenbüttel ist eine am Flüsschen Oker gelegene Kreisstadt mit derzeit ca. 53.000 Einwohnern – knapp 15 Kilometer südlich von Braunschweig (hist. Karte ‚Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel um 1790‘, aus: wikiwand.com/de/hochstift_Hildesheim  und  Kartenskizze 'Kreis Wolfenbütttel', Hagar 2009, aus: commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0).

Wolfenbüttel (Merian).jpg

Ansicht von Wolfenbüttel – Stich von M. Merian, um 1655 (Abb. aus: wikipedia.org, gemeinfrei)

 

Im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel verboten die sog. „Austreibungsedikte“ von 1553 und 1591 die Ansiedlungen von Juden; doch setzten sich die Herzöge teilweise über die Verbote hinweg und stellten einzelnen Juden besondere Privilegien aus. Auch für Wolfenbüttel sind 1690 Niederlassungen weniger jüdischer Familien belegt. Diese vermögenden Juden arbeiteten als Hoffaktoren für die Herrscher und waren diesen als Juweliere oder in Kriegszeiten als Pferde- und Proviantlieferanten zu Diensten. So mussten die Wolfenbütteler Juden z.B. die Braunschweiger Münze mit Silber beliefern.

Zu den Märkten in Wolfenbüttel waren auch auswärtige Juden zugelassen, allerdings hatten sie dafür ein gewisses Entgeld zu zahlen, wie die herzogliche Verordnung von 1751 beweist:

                                                  

An armen Juden hatten die Herrscher allerdings kein Interesse; „Betteljuden“ wurde der Aufenthalt in der Stadt nicht gewährt. Über die Lage dieser am Rande der Gesellschaft lebenden „Betteljuden“ gibt eine Schilderung aus dem Raume Wolfenbüttel um 1790 Auskunft:

„ ... Von Gotteslager, einem kleinen Weiler etwa zehn Minuten vor der Stadt, an bis an das Kayser-Thor, lagen etwa zwanzig arme jüdische Familien, zigeunerartig wandernd, mit schmutzigen Betten, alten Kleidern, Kisten und Kasten, sie selbst in zerrissenen Gewändern, Männern, Frauen und Kinder, zum Theil krank und abgezehrt im Freien, wartend auf den Glockenschlag Neun, bei welchem der Vorsänger ankommen sollte, um die Namen des einzigen reichen Mannes, der in Wolfenbüttel wohnte, Almosen zu verabreichen, damit sie vor Eintritt des Sabbath noch einen Ruhepunkt erreichen könnten. Keiner dieser Unglücklichen durfte die Stadt betreten. ...

(aus: Albert Marx, Geschichte der Juden in Niedersachsen, S. 95)

Ein erster privater Betraum war zu Beginn des 18.Jahrhunderts in einem Hause am Holzmarkt untergebracht; in dem von Marcus Gumpel Fulda ben Mose (1660-1733) erworbenen Gebäude diente die 'Gebetsnische' Gottesdiensten, an denen Juden der Stadt, aus der Rund Durchreisende teilnahmen. Jahrzehnte später entstand 1781 im Hinterhof des Wohnhauses von Philipp Samson in der Harzstraße ein neuer Betsaal. Fünf Jahre später eröffnete Samson im Vorderhaus eine Talmud-Thora-Schule, eine Vorläuferin der späteren Samsonschule.

Eine detaillierte Synagogenordnung der jüdischen Gemeinde Wolfenbüttel datiert vom 13.Sept. 1842; im Vorwort heißt es: „Der Zweck des öffentlichen Gottesdienstes ist, in gemeinschaftlicher Andacht dem höchsten Wesen die Empfindungen der Liebe, Verehrung und Dankbarkeit auf die feierliche Art zu weihen, den Glauben zu befestigen und in einen sittlichen Lebenswandel zu befördern. Zur Erreichung dieses Zieles muß der Gottesdienst so eingerichtet sein, daß das Herz erregt, das Denken zu Gott befördert und jede Störung der Andacht verhindert werde. ...“

Ein neues im orientalischen Stile gestaltetes Synagogengebäude - geplant vom Braunschweiger Baumeister Constantin Uhde - wurde im Juni 1893 an der Lessingstraße eingeweiht; es verfügte über 200 Sitzplätze für Männer und besaß eine Empore mit knapp 100 Plätzen für Frauen.

                                                                                           

           Synagoge in Wolfenbüttel  (hist. Aufn., Museum Schloss Wolfenbüttel)          Modell der Synagoge von Wolfenbüttel (Bet Tfila)   

1796 wurde in Wolfenbüttel - aus Mitteln der Familie Samson - ein jüdisches Waisenhaus gestiftet. Ebenfalls hatte die gleiche Familie bereits zehn Jahre zuvor eine Talmud-Thora-Schule ins Leben gerufen; sie wurde später nach ihrem Stifter „Samson-Schule“ genannt. Seit 1807 war Samuel Meyer Ehrenberg (geb. 1773) Leiter dieser Schule; im Sinne des Reformjudentums und in Anlehnung an die Seesener Jacobson-Schule leitete er die Wolfenbütteler Lehranstalt (Freischule). Wie Israel Jacobson in Seesen erweiterte Ehrenberg die Unterrichtsfächer, indem er neben Deutsch und Französisch auch Erdkunde und Geschichte unterrichten ließ; dabei wurden einige Fächer von christlichen Lehrern unterrichtet. Zu den bekanntesten Schülern zählten Isaak Markus Jost (geb. 1793) und Leopold Zunz (geb. 1794).

  Philipp Samson (1743-1805)  Neubau der Samson-Schule, Neuer Weg (seit 1895)

Diese Schule nahm ab 1881 auch christliche Schüler auf und entwickelte sich zur Realschule mit etwa 150 Schülern. Ende der 1920er Jahre musste sie aus wirtschaftlichen Gründen ihre Pforten schließen.

1836 hatte die Gemeinde im Haus Großer Zimmerhof 28 das erste öffentliche Ritualbad eingerichtet; sieben Jahre später entstand im Haus Harzstraße 12 ein zweites.

Der jüdische Friedhof am Atzumer Weg (heute: Am Jahnstein) - außerhalb der damaligen Festungswälle - war in der ersten Hälfte des 18.Jahrhunderts angelegt und in der Folgezeit zweimal erweitert worden. Im Jahre 1724 hatte Marcus Gumpel Fulda – er gilt als Begründer der Wolfenbütteler jüdischen Gemeinde - die herzogliche Genehmigung erhalten, den von ihm erworbenen Garten als Friedhof zu nutzen. Zuvor hatten Verstorbene auf den jüdischen Begräbnisstätten in Halberstadt oder in Hornburg ihre letzte Ruhe gefunden.

Zur Synagogengemeinde Wolfenbüttel gehörten auch die jüdischen Bewohner der Ortschaften Mattierzoll und Salder, seit 1924/1925 auch die aus Bad Harzburg und Schöppenstedt.

Juden in Wolfenbüttel:

         --- um 1770/71 ................... ca.  40 Juden,

    --- 1831 .............................  62   “  (in 12 Familien),

    --- 1835 .............................  88   “  ,

    --- 1871 .............................  79   “  ,

    --- 1880 ............................. 133   “  ,

    --- 1890 ............................. 200   “  ,

    --- 1910 ............................. 302   “  ,*       * Synagogengemeinde

    --- 1914 ............................. 253   “  ,*

    --- 1925 ............................. 125   “  ,*

    --- 1933 ............................. 112   “  ,*

    --- 1935 ......................... ca.  60   “  ,

    --- 1939 (Sept.) .....................  48   “  ,     

    --- 1941 (Febr.) .....................  52   "  ,

    --- 1943 .............................  keine.  

Angaben aus: Zvi Asaria, Die Juden in Niedersachsen, Verlag Rautenberg, Leer 1979, S. 438/439

und                 Ralf Busch (Bearb.), Wolfenbüttel, in: H. Obenaus (Hrg.), Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen u. Bremen, Bd. 2, S. 1573-1583

 

Ak Wolfenbüttel in Niedersachsen, Lange Herzogstraße Lange Herzogstraße - hist. Postkarte (Abb. aus: akpool.de)

 

Gegen Ende des 19.Jahrhunderts nahm die Zahl der Gemeindemitglieder infolge Zuzugs aus den Landgemeinden spürbar zu; am Vorabend des Ersten Weltkrieges lebten in Wolfenbüttel etwa 250 Juden. Zu Beginn des 20.Jahrhunderts übten die Wolfenbütteler Juden im Wesentlichen kaufmännische Berufe aus.

Während der Zeit der Weimarer Republik war in Wolfenbüttel der antisemitische „Deutsch-Völkische Schutz- und Trutzbund“ recht einflussreich; seine Aktivitäten sind wohl der Grund dafür gewesen, dass bereits vor 1933 einige jüdische Familien Wolfenbüttel verlassen haben. So war es bereits im November 1923 zu wüsten antisemitischen Ausschreitungen in der Herzogstraße gekommen; Schaufenster zweier jüdischer Geschäfte wurden eingeschlagen; derartige ‚Vorfälle’ wiederholten sich. Der zum 1.April 1933 reichsweit ausgerufene Boykott wurde auch in Wolfenbüttel durchgeführt. Jüdische Geschäftsleute ließen an diesem Tage ihre Läden geschlossen. Eine zweite Welle antisemitischer Propaganda und Hetze wurde 1935 von der NSDAP in Gang gesetzt; in diesem Zusammenhang wurde eine Adressenliste jüdischer Geschäfte in der Braunschweiger Tageszeitung“ veröffentlicht, die „arische“ Käufer zu meiden hätten. Unter der Überschrift „Welcher Geschäftsmann ist Jude“ wurden folgende Firmen genannt: Textilkaufhaus Daniel, Lange Herzogstr., M. und W. Manufaktur- und Webwaren, H. Steinberg, Lange Herzogstraße; Garderobengeschäft F. Hirsch, Auguststraße, Juwelier P. Rosenthal, Firma W. Jürgens Nachfolger, am Alten Tore, Luise Lermer (Haus- u. Küchengeräte), Lange Herzogstraße, Schuhgeschäft Berthold Moses, Lange Herzogstraße, Max Pohly (Blumenbedarfartikel), Bahnhofstraße, Produktenhandlung Jakob Berger, Großer Zimmerhof und mehrere Viehhandlungen (Cohn, Pohly, Esberg, Mannheimer, Schloß u.a.).

               Schuhgeschäft von Berthold Moses (Aufn. um 1930) 

Am Morgen des 10.November 1938 wurde von SA-Angehörigen die Synagoge in Brand gesetzt. In der „Braunschweiger Tageszeitung” wurde am 10.11.1938 darüber wie folgt berichtet:

Feuer in der Synagoge                   Gebäude vollkommen ausgebrannt

Am Donnerstagmorgen gegen 6 Uhr wurde an der in der Lessingstraße liegenden Synagoge Feuer entdeckt. Das Gebäude ist vollkommen ausgebrannt. Es stehen nur noch die Umfassungsmauern. Die nach dem Feueralarm sofort an der Brandstelle eingetroffene Feuerlöschpolizei konnte das Umsichgreifen des Feuers verhindern.

                    Synagogenruine (hist. Aufn., Stadtarchiv)

Während des Novemberpogroms wurde auch der jüdische Friedhof in Wolfenbüttel schwer verwüstet, Grabsteine zertrümmert und danach zum Wegebau verwendet; ein Teil des Geländes ging danach ins Eigentum eines ortsansässigen Baugeschäftes über.

Im Frühjahr 1939 lebten noch etwa 60 Bewohner mosaischen Glaubens in der Stadt; die meisten von ihnen mussten dann zwangsweise in das "Judenhaus" (Im Kalten Tal) umziehen. Alle Juden, die zu Kriegsbeginn noch in Wolfenbüttel lebten, wurden 1940/1943 verschleppt; Mitte März 1943 ging ein letzter Sammeltransport alter Menschen nach Theresienstadt; damit war Wolfenbüttel 1943 „judenrein” - wie es im NS-Jargon hieß. Nachweislich fielen 52 Wolfenbütteler Juden dem Holocaust zum Opfer.

 

Nach Kriegsende bildete sich in Wolfenbüttel keine neue jüdische Gemeinde, obwohl mehrere jüdische Familien in die Stadt zurückgekehrt waren und einige Jahre hier lebten.

  Vor der Herzog-August-Bibliothek wurde 1988 ein Gedenkstein errichtet, der an die in der „Reichskristallnacht“ zerstörte Synagoge Wolfenbüttels erinnert (Aufn. M. Knoche-Herwich, aus: wolfenbuettel.de); seine Inschrift lautet:

Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart.

Richard v. Weizsäcker

Errichtet am 9.November 1988 - fünfzig Jahre nach der Zerstörung der Synagoge in der Lessingstraße.

Zum Gedenken an die jüdischen Bürger der Stadt Wolfenbüttel.

Das auf dem ehemaligen Synagogengrundstück errichtete Gebäude erhielt im Jahre 2000 eine Gedenktafel, die auch eine Abbildung der einstigen Synagoge zeigt.

Auf dem ca. 2.600 m² großen jüdischen Friedhofsareal Am Jahnstein (früher Atzumer Weg) – es weist heute noch ca. 220 Grabsteine auf - erinnert eine Gedenkplatte an die NS-Opfer der Stadt.

 

Eingangspforte und Gräberfeld (Aufn. H. Lordick, 2015  u. Chr. Michelides, 2019, aus: wikipedia.org. CC BY-SA 4.0)

Bis in die 1970er Jahre hat es auf dem Friedhofsgelände Vandalismus und Zerstörungen gegeben, ehe dann eine Privatinitiative sich bildete, die für die Erhaltung und Pflege des Geländes sich engagierte.

Nach Entwürfen von Jugendlichen einer privaten Kunstschule wurde im Sommer 2008 ein weiteres Mahnmal am zentral gelegenen Harztorplatz (Ecke Schulstr./Bahnhofstr.) errichtet. An fünf unterschiedlich hohen, aus dem Boden ragenden Stahl- und Steinstelen sind die Namen der etwa 160 Wolfenbütteler Juden angebracht, die Anfang der 1930er Jahre in der Stadt lebten. Die Inschrift auf der Bodenplatte des Mahnmals trägt die folgenden Worte:

Zur Erinnerung an die jüdischen Wolfenbütteler, die in der Zeit des Nationalsozialismus in der Stadt gelebt haben,

hier gestorben sind, die flüchteten, die Selbstmord begingen, die in Konzentrationslagern ermordet wurden oder umgekommen sind.

Jüdisches Denkmal Jüdisches Mahnmal (Aufn. Chr. Michelides, 2019, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

Die ehemalige Samson-Schule am nördlichen Stadteingang Wolfenbüttels erinnert ebenfalls an das einst bedeutende jüdische Leben in der Stadt. Derzeit laufen Forschungen zur Geschichte der alten Synagoge und Schule in der Harzstraße.

Seit 2023 erinnert eine Tafel am Hause Holzmarkt 9 an Markus Gumpel Fulda ben Mose, der hier in seinem Hause den ersten Gebetsraum schuf; er gilt als Ursprung der jüdischen Gemeinde von Wolfenbüttel.

Die ersten ca. 40 sog. „Stolpersteine“ wurden 2011 verlegt; in den Jahren danach folgten weitere, so dass inzwischen ca. 120 messingfarbene Steinquader in das Gehwegpflaster der Stadt eingelassen sind (Stand 2024). Zahlreiche Steine sind auch denen gewidmet, die ihr Leben durch Flucht/Emigration retten konnten.

Datei:Stolperstein für Gustav Eichengrün (Wolfenbüttel).jpgDatei:Stolperstein für Max Pohly (Wolfenbüttel).jpgDatei:Stolperstein für Henriette Rosenthal (Wolfenbüttel).jpg

verlegt in der Lessingstraße, Neuer Weg, Kommißstraße u. Am Alten Tore

             Datei:Stolperstein für Max Cohn (Wolfenbüttel).jpgDatei:Stolperstein für Else Singer (Wolfenbüttel).jpgDatei:Stolperstein für Berthold Kaufmann (Wolfenbüttel).jpgDatei:Stolperstein für Kurt Berger (Wolfenbüttel).jpgStolpersteine Wolfenbüttel: Stolpersteine Wolfenbüttel

       fünf Steine, die überlebenden Personen gewidmet sind (Abb. Chr. Michelides, 2019, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

 

 

 

Die kleine jüdische Gemeinschaft in (Bad) Harzburg, die kaum mehr als 30 Personen umfasste, verdiente ihren Lebensunterhalt vor allem im Hotel- und Gaststättengewerbe. Außer diesen ortsansässigen Juden hielten sich im „Judenbad“ Harzburg während der Saison noch zahlreiche jüdische Kurgäste auf. Gottesdienste wurden in einem Anbau des Hotels „Parkhof“ abgehalten - vornehmlich für die Kurgäste; nur an hohen Feiertagen - der Rabbiner kam aus Braunschweig - nahmen auch einheimische Juden an den Gottesdiensten teil.

                                                   Synagogenanbau in Bad Harzburg (Quelle unbekannt)

Einen jüdischen Friedhof hat es in Harzburg nicht gegeben.

Antisemitische Aktivitäten waren in Harzburg ab Ende der 1920er Jahre zu verzeichnen; diese verstärkten sich im Zusammenhang mit dem Treffen der sog. „Harzburger Front“ im Oktober 1931 und dann zunehmend in der NS-Zeit. Ihren Höhepunkt erreichten die gewalttätigen Ausschreitungen in den Novembertagen von 1938, als SS- und SA-Angehörige u.a. das Hotel „Ernst August“ demolierten und plünderten, jüdische Kurgäste verprügelten und in Haft nahmen. Etwa 25 männliche Juden verbrachte man anschließend nach Braunschweig; von dort wurden sie ins KZ Buchenwald eingewiesen. Die letzten drei jüdischen Bewohner aus Harzburg sollen Mitte März 1942 nach Theresienstadt deportiert worden sein.

Nach Kriegsende gab es in Bad Harzburg eine größere jüdische Gemeinde; diese setzte sich vornehmlich aus ehemaligen KZ-Häftlingen zusammen, die sich hier kurzfristig zur Rekonvaleszenz aufhielten

 

Die Stadt Bad Harzburg erinnert heute – neben einigen Gedenktafeln – mit dem Shalom-Denkmal im Unteren Badepark an die jüdische Verfolgung; das von Peter Mossmann geschaffene Kunstwerk aus Messingrohren bildet in stilisierter Form die hebräischen Buchstaben des Wortes SHALOM nach.

http://nordharz-media-portal.de/wp-content/uploads/2020/04/Schalom_Denkmal_BH_15_03.jpgShalom-Denkmal (Aufn. aus: nordharz-media-portal.de)

Jüngst sind Überlegungen angestellt worden, auch in Bad Harzburg "Stolpersteine" zu verlegen (Stand 2022).

 

 

 

Weitere Informationen:

Hans Schulze, Beiträge zur Geschichte der Jüdischen Gemeinde in Wolfenbüttel, in: "Braunschweigisches Jahrbuch", Band 48/1967, S. 23 ff. und Band 49/1968, S. 61 ff.

Nicolaus Heutger, Niedersächsische Juden. Eine Einführung zum 40.Jahrestag des 9.November 1938, August Lax Verlagsbuchhandlung, Hildesheim 1978

Ralf Busch, Moses Mendelssohn und Wolfenbüttel, in: Lessing-Akademie Wolfenbüttel (Hrg.), Moses Mendelssohn 1729 - 1979, Wolfenbüttel 1979, S. 29 - 48

Zvi Asaria, Die Juden in Niedersachsen von den ältesten Zeiten bis in die Gegenwart, Verlag Gerhard Rautenberg, Leer Ostfriesland 1979, S. 419 ff.

Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 - 1945, Bd. Niedersachsen I (Regierungsbezirke Braunschweig und Lüneburg), Pahl-Rugenstein Verlag, Köln 1985, S. 58 f.

Ralf Busch, Samsonschule Wolfenbüttel - Ausstellung aus Anlaß der 200. Wiederkehr des Gründungstages, Wolfenbüttel 1986

Ralf Busch, Die jüdischen Reformschulen in Wolfenbüttel und Seesen und ihre Bibliotheken, in: R.Erb/M.Schmidt (Hrg.), Antisemitismus und jüdische Geschichte, Wissenschaftlicher Autorenverlag, Berlin 1987, S. 173 - 183

Hans-Peter Schwarz (Hrg.), Die Architektur der Synagoge. Ausstellungskatalog Dt. Architekturmuseum Frankfurt/M., Frankfurt/M. 1988, S. 256/257

Ernest A. Boas, Das Wolfenbütteler Erbe, die Geschichte dreier Familien, Hrg. Landkreis Wolfenbüttel, Wolfenbüttel 1994

Hans Hoffmann, Bad Harzburg und seine Geschichte. Die erste Hälfte des 20.Jahrhunderts, Bad Harzburg 1995

M. Ulbrich, Aus dem Leben der jüdischen Gemeinde in Wolfenbüttel, in: Niedersachsenbuch ‘96, Hannover 1996, S. 61 ff.

Dietrich Kuessner, Juden, Kirche und Bischöfe in Wolfenbüttel, in: Wolfenbüttel unterm Hakenkreuz - Fünf Vorträge, Hrg. Stadt Wolfenbüttel, 2000, S. 31 - 53

Ralf Busch, Synagogengemeinde Wolfenbüttel, in: www.unics.rrzn.uni-hannover.de/hdb-synagogen-nds/Wolfenbuettel.htlm

Aliza Cohen-Mushlin/Harmen Thies, Synagogenarchitektur in Deutschland vom Barock zum ‘Neuen Bauen’. Dokumentation zur Ausstellung, Selbstverlag TU Braunschweig, Fachgebiet Baugeschichte, 2002, S. 85

Hans-Jürgen Derda, Zwischen Aufklärung und Anpassung. Die Samsonschule in Wolfenbüttel, in: G.Biegel/M.Graetz (Hrg.), Judentum zwischen Tradition und Moderne, "Schriften der Hochschule für jüdische Studien Heidelberg", Band 2, Heidelberg 2002, S. 187 - 195

Meike Berg, Jüdische Schulen in Niedersachsen: Tradition - Emanzipation - Assimilation. Die Jacobson-Schule in Seesen (1801 - 1922) und die Samson-Schule in Wolfenbüttel (1807 - 1928), Böhlau-Verlag, Köln 2003

Reinhard Bein, Ewiges Haus – Jüdische Friedhöfe in Stadt und Land Braunschweig, Verlag Döring, Braunschweig 2004

Ralf Busch (Bearb.), Wolfenbüttel, in: Herbert Obenaus (Hrg.), Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, Wallstein-Verlag, Göttingen 2005, Band 2, S. 1573 – 1583

Uwe Hager (Bearb.), Harzburg, in: Herbert Obenaus (Hrg.), Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, Wallstein-Verlag, Göttingen 2005, Band 1, S. 807 – 812

Marcus Baumgarten/Helmut Berthold (Bearb.), Der jüdische Friedhof in Wolfenbüttel, hrg. von der Lessing-Akademie Wolfenbüttel unter Mitwirkung des Steinheim-Instituts Duisburg, Wolfenbüttel 2005

Jürgen Kumlehn, Jüdische Familien in Wolfenbüttel - Spuren und Schicksale. Ein dokumentarisches Lesebuch, Appelhans-Verlag, Braunschweig 2009

Markus Weber, „Spuren jüdischen Lebens in Bad Harzburg“ (Vortrag), Bad Harzburg Okt. 2010

Verein Kulturstadt Wolfenbüttel (Hrg.), Jüdischer Rundgang Wolfenbüttel, 2011

Sibylle Heise, Über einige im 18.Jahrhundert getaufte Juden und Heiden, in: "Heimatbuch ... Landkreis Wolfenbüttel", Band 58/2012, S. 155 – 166

Karl-Ernst Hueske, In Wolfenbüttel wurden 41 Stolpersteine zur Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus verlegt, in: "Heimatbuch ... Landkreis Wolfenbüttel", 58 (2012), S. 115 – 118

NS-Spurensuche im Landes Braunschweig, in: ns-spurensuche.de (Anm.: u.a. biografische Angaben jüdischer Familien)

Anke Donner (Red.), Weitere „Stolpersteine“ in Wolfenbüttel sollen an die jüdischen Bewohner der Stadt erinnern, in: „Regionalnachrichten aus Wolfenbüttel“ vom 14.3.2013

N.N. (Red.), Spenden benötigt: 12 weitere Stolpersteine für Wolfenbüttel, in: "Regionalnachrichten aus Wolfenbüttel" vom 30.12.2014

Stadt Wolfenbüttel (Hrg.), Internetseite stolpersteine-wolfenbuttel.de ist online, Pressemitteilung vom 17.11.2015

Stolpersteine Wolfenbüttel – Stolpersteine erinnern in Wolfenbüttel an Opfer des Nationalsozialismus, online abrufbar unter: stolpersteine-wolfenbuettel.de

Joachim Esberg, Nun wisst ihr was soll es bedeuten. Gedichte und Briefe vor Auschwitz, Braunschweig 2016

Markus Weber, „Das ist Deutschland und es gehört uns allen“. Juden zwischen Akzeptanz und Verfolgung im Kurort Bad Harzburg, in: "Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen Landesgeschichte", Band 51, Braunschweig 2016

Meike Buck (Red.), Spuren jüdischen Lebens in Bad Harzburg, in: „Der Löwe – das Portal der Braunschweigischen Stiftungen“, Ausgabe vom 20.12.2016

Stephanie Memmert (Red.), Wolfenbüttel erhält weitere 14 Stolpersteine, in: „Braunschweiger Zeitung“ vom 12.9.2017

Sebastian Weitkamp (Red.), Judenverfolgung Bad Harzburg - Gemäßigter als anderswo?, in: "Frankfurter Allgemeine" vom 31.7.2017

Kai-Uwe Ruf (Red.), Die Stadt will weitere Stolpersteine setzen, in: "Wolfenbütteler Zeitung" vom 18.1.2018

Henrik Deike (Bearb.), WOLFENBÜTTEL – Novemberpogrome 1938 in Niedersachsen, Hrg. Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten, online abrufbar unter: pogrome1938-niedersachsen.de/wolfenbuettel/

Markus Weber (Bearb.), BAD HARZBURG – Novemberpogrome 1938 in Niedersachsen, Hrg. Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten, online abrufbar unter: pogrome1938-niedersachsen.de/bad-harzburg/

N.N. (Red.), Neue Stolpersteine gegen das Vergessen, in: regionalwolfenbuettel.de vom 3.12.2019

Jürgen Kumlehn, Jüdische Familien in Wolfenbüttel, Band II: Der Schriftsteller Werner Ilberg, Appelhans Verlag, Braunschweig 2019

Stephanie Memmert (Red.), Stolpersteine für die Wolfenbütteler Familie Wolfsohn, in: "Wolfenbütteler Zeitung" vom 19.2.2020

Anke Donner (Red.), Synagogen-Modell soll an die Zerstörung und die Vertreibung der Juden erinnern, in: regionalHeute.de vom 29.9.2020

Jürgen Kumlehn, Jüdische Familien in Wolfenbüttel. Band III: Beiträge zur Geschichte der jüdischen Gemeinden in Wolfenbüttel und Hornburg, Appelhans Verlag, Braunschweig 2020

Christian Werner (Hrg.), Israel Jacobson Bildkarte – Jüdisches Leben in der Region Braunschweig. Ein Projekt von Schüler/innen der Neuen Schule Wolfsburg, 2021 (Wolfenbüttel S. 20 - 25 und Bad Harzburg S. 14/15)

Sarah Jaglitz (Bearb.), Die Samsonschule Wolfenbüttel: Samuel Meyer Ehrenberg und der Einzug der Auffklärung in das jüdische Schulwesen, in: Dynamiken des Erinnerns: der Zukunft ein Gedächtnis geben. Festschrift zum 80.Geburtstag von Julius H. Schoeps, Leipzig 2022, S. 31 - 37

N.N. (Red.), Stolpersteine – Jetzt spricht die Politik, in: „Goslarsche Zeitung“ vom 3.9.2022 (betr. Bad Harzburg)

N.N. (Red.), Tafel erinnert an Ursprung der Jüdischen Gemeinde, in: regionalHeute.de vom 3.5.2023

N.N. (Red.), Vier weitere Steine als mahnende Erinnerung, in: "BS - live. Magazin für die Region" vom 4.3.2024