Beckow/Bekov (Slowakei)

Jüdische Gemeinde - Neustadt a.d.Waag/Nové Mesto nad Váhom (Slowakei)  Das westslowakische Dorf Beckow (slow. Beckov) liegt im Tal der Waag unterhalb des mit einer aus dem 13.Jahrhundert stammenden Burg bestandenen Kalkfelsens – in etwa 15 Kilometer südwestlich von Trentschin/Trenčín (ohne Karteneintrag von Beckov).

Mit der Ansiedlung jüdischer Flüchtlinge aus Mähren im späten 17.Jahrhundert wurde die Ortschaft Beckow - unmittelbar unter einer großen Burganlage gelegen - Sitz einer israelitischen Gemeinde. Diese wurde während des Kuruzzen-Aufstandes (1683) arg dezimiert; etwa 200 jüdische Bewohner sollen damals getötet worden sein. Die am Leben gebliebenen Juden wurden in der hiesigen Burg gefangengehalten und wurden erst nach Zahlung eines Lösegeldes wieder frei gelassen.

Zu Beginn des 19.Jahrhunderts besaß die jüdische Gemeinde in Beckow mit ca. 350 Angehörigen ihre Blütezeit; ihren Lebensunterhalt bestritten die jüdischen Familien zumeist als Händler und Handwerker..

Zu den gemeindlichen Einrichtungen der orthoxen Gemeinde gehörten eine Synagoge, ein Gemeindezentrum, zwei Friedhöfe und ein eigenes Schlachthaus.

Juden in Beckow:

--- 1746 ....................... 14 jüdische Familien,

--- 1828 ...................... 348 Juden (ca. 20% d. Bevölk.),

--- 1851 ...................... 221   “  ,

--- 1900 ...................... 152   “  ,

--- 1921 ......................  86   ”  ,

--- 1930 ......................  68   ”  ,

--- 1940 ......................  53   “  .

Angaben aus: The Encyclopedia of Jewish Life before and during the Holocaust (Vol. 1), S. 95

und                   The Jewish Community of Beckov, aus: dbs.bh.org.il/place/beckov

Gegen Mitte des 19.Jahrhunderts verließen zahlreiche Familien den Ort, als die Aufenthaltsbeschränkungen in den Städten gelockert bzw. aufgehoben wurden.

Die im Gefolge der slowakischen Staatsgründung einsetzende Entrechtung der Juden war auch in Beckov in der „Arisierung“ jüdischen Eigentums und im Einsatz zur Zwangsarbeit sichtbar.

Mit der Deportation (April 1942) in die Vernichtungslager auf polnischem Boden kam das Ende der kleinen Gemeinde von Beckow.

Nach Kriegsende lebte die Gemeinde nicht wieder auf. Die Synagoge und die gemeindlichen Einrichtungen waren zerstört; auch der Friedhof am Fuß der mittelalterlichen Burganlage blieb nicht mehr vollständig erhalten .

                             916 38 Beckov, Slovakia - panoramio (25).jpg

Begräbnisgelände und einlge Grabstätten (Aufn. Luboš Holič, 2014, aus: commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0)

 

Weitere Informationen:

The Encyclopedia of Jewish Life before and during the Holocaust (Vol. 1), New York University Press, Washington Square, New York 2001, S. 95

The Jewish Community of Beckov, Hrg. Beithatfutsot – The Jewih Museum of the Jewish People, online abrufbar unter. dbs.bh.org.il/place/beckov