Potsdam (Brandenburg)

 Ausschnitt Provinz Brandenburg 1905 mit der Lage von PotsdamDatei:Karte Map Potsdam.jpg Potsdam mit derzeit ca. 183.000 Einwohnern ist heute die bevölkerungsreichste Stadt und Hauptstadt des Bundeslandes Brandenburg - unmittelbar im Südwesten an die Metropole Berlin angrenzend (Ausschnitt aus hist. Karte von 1905, aus: wikipedia.org, gemeinfrei  und  aktuelle Übersichtsskizze 'Potsdam u. Umgebung', U. 2006, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0).

Potsdam um 1750/1760, Chr. F. Feldmann (Abb. aus: wikipedia.org, gemeinfrei)

 

Um 1630 lebten insgesamt ca. 1.300 Menschen in der damals unbedeutenden Kleinstadt Potsdam; darunter waren zeitweilig bis zu zwei jüdische Familien. Der erste Jude, der sich mit seiner Familie dort niedergelassen hatte, war David Michael, der 1690 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Erst in der ersten Hälfte des 18.Jahrhunderts siedelten sich in Potsdam - mit königlicher Genehmigung - jüdische Manufakturunternehmer an, meist im Textilgewerbe; in der Mehrzahl handelte es sich um Berliner Juden. Insgesamt stellten sie um 1770 fast die Hälfte aller Potsdamer Unternehmer.

Zu einer finanziellen Belastung der Juden in Potsdam führte die Zwangsabnahme von Porzellan aus der Kgl. Porzellan-Manufaktur, die Friedrich d.Gr. verfügt hatte. Die Potsdamer Juden waren deswegen auch hoch verschuldet. Vermutlich bestand in Potsdam schon um 1740 eine jüdische Gemeinde.

1743 schenkte Friedrich II. den Potsdamer Juden einen Begräbnisplatz am Schraders- oder Eichberg - später "Judenberg" bzw. Pfingstberg genannt. Zuvor war der jüdische Friedhof in Berlin bzw. in Beelitz genutzt worden.

Jewish cemetry potsdam1.JPGaltes Gräberfeld  (Aufn.A., 2009, aus: commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0)

Die ältesten Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof in Potsdam stehen leicht bogenförmig angeordnet; nach 1800 begann die Belegung in geraden Reihen. Mehrfache Erweiterungen des Geländes erfolgten in den Jahren 1874, 1910 und 1920. Wenige Jahre vor dem Ersten Weltkrieg 1910 wurde eine im Stil des Neoklassizismus gestaltete Trauerhalle neu errichtet, die ein älteres Taharahaus ersetzte.

Gottesdienste fanden zunächst in einem Privathause statt. Ihre erste Synagoge weihten die Potsdamer Juden am jüdischen Neujahrstag des Jahres 1741 ein - angeblich im Beisein des preußischen Königs.

 1767/1768 errichtete die jüdische Gemeinde im Zentrum der Stadt (auf einem Hinterhofgelände in der Plantage Nr.1) einen Neubau, der von dem preußischen König bezuschusst wurde (Abb. aus: commons.wikimedia.org gemeinfrei).

Erstes gemeindliches Oberhaupt war seit ca. 1760 der aus Polen stammende Rabbiner Jechiel Michel; er hatte auch maßgeblich den Synagogenneubau vorangetrieben.

                 Aus der „Berlinischen privilegierten Zeitung” vom 24.Dezember 1767:

Potsdam, vom 10.Dezember.

Gestern, des Nachmittags zwischen 3 und 4 Uhr hat die hiesige Judenschaft ihre auf allerhuldreichsten Königl. Befehl neuerbaute Schule oder Synagoge feyerlichst mit einem Dankfeste eingeweyhet. Es wurden hierbey für das höchste Wohl Ihrer beyderseits Königl. Majestäten, und des Kgl. Hauses, der Segen und andere Gebete durch den weit berühmten Berlinischen Juden-Obercantor und Sänger, nebst der ganzen Gemeinde, mit der Thora abgesungen und gebetet; wobey sich Trompeten und Pauken und viele andere musikalische Instrumente hören ließen. Ihre Kgl. Hoheiten, der Prinz und die Prinzessin von Preußen, Ihre Durchlauchten, die beyden Prinzen von Braunschweig, verschiedene Herren Generale und andere Standespersonen beyderlei Geschlechts begnadigten und beehrten mit Ihrer Gegenwart diese festliche Einweyhung. ...”

Doch da der moorige Baugrund das Gebäude aber auf die Dauer nicht trug, errichtete man knapp 40 Jahre später einen zweiten Synagogenbau; auch eine Mikwe war hier vorhanden. An Stelle der alten Synagoge, die 1900 abgerissen wurde, begann man 1901 mit einem Neubau am zentralen Wilhelmsplatz - heute Platz der Einheit - , der zwei Jahre später von der religiös-liberalen Gemeinde eingeweiht wurde; es war ein Bau im neobarocken Stil mit roter Sandsteinfassade, der vom Architekten und Baunternehmer Julius Otto Kerwien errichtet worden war. Ein erster Entwurf im neoromanischen Baustil war noch von Kaiser Wilhelm II. abgelehnt worden. 

  Potsdam-Synagoge-1.jpg

Außen- und Innenansicht der neuen Synagoge (Abb. aus: Museum Potsdam und aus: wikipedia.org, gemeinfrei)

Das bereits 1776 verabschiedete Statut regelte in seinen 13 Paragraphen die Gemeindeangelegenheiten. Zur Synagogengemeinde Potsdam gehörten ab Mitte des 19.Jahrhunderts auch die wenigen Juden aus den Nachbarorten Ahrensdorf, Bornim, Drewitz, Ketzin und Werder; Jahrzehnte später stießen auch die Juden aus Nowawes, Kleinglienicke und Neubabelsberg dazu.

Juden in Potsdam:

         --- 1758 ..............................   10 jüdische Familien,

    --- um 1770 ...........................   23     “       “   (ca. 170 Pers.),

    --- 1801 ..............................  174 Juden (in 32 Familien),

    --- um 1815 ....................... ca.  300   “  ,                                      

    --- 1871 ..............................  476   “  ,

    --- 1895 ..............................  477   “  ,

    --- 1900 ..............................  442   “  ,

    --- 1910 ..............................  440   “  ,

    --- 1925 ..............................  407   “  ,

             .......................... ca.  600   “  ,*   * gesamte Synagogengemeinde

    --- 1933 ..............................  365   “  ,

    --- 1939 ..............................  175   “  ,

    --- 1941 (Dez.) ................... ca.  140   “  ,

    --- 1942 (Okt.) .......................   35   “  ,

    --- 1946 ..............................   24   “  .

Angaben aus: Irene Diekmann/Julius H.Schoeps (Hrg.), Wegweiser durch das jüdische Brandenburg

undefinedStadtansicht Potsdam um 1870 (Abb. aus: wikipedia.org)

 

Die Sozialstruktur der Potsdamer Gemeinde war um 1900 durch Kleinbürgertum und Mittelstand geprägt; die „kleinen Leute“ waren Angestellte, Handwerker und Händler. Mit der NS-Machtübernahme und dem wenige Wochen später erfolgten Boykott jüdischer Geschäfte begann auch in Potsdam die Ausgrenzung und Verfolgung der jüdischen Minderheit. Zu den ersten Häftlingen des neu errichteten Konzentrationslagers gehörte der Potsdamer Rechtsanwalt Dr. Ludwig Levy.

In der Pogromnacht des Novembers 1938 zogen SA- und SS-Kommandos durch Potsdam und zerstörten und plünderten jüdische Geschäfte in den Hauptgeschäftsstraßen. Die Synagoge wurde nicht in Brand gesetzt, weil sie direkt neben der Post lag.

Synagoge am Morgen des 10.Nov. 1938 (Aufn. aus: potsdam-wiki.de gemeinfrei)

Das Synagogengebäude (zwangsweise veräußert im Mai 1939) diente dann der Post als Betriebsgebäude. Mitte April 1945 wurde es zusammen mit dem benachbarten ehemaligen jüdischen Gemeindehaus bei einem Bombenangriff zerstört; der Abriss der Ruine erfolgte in den 1950er Jahren.

Männliche jüdische Einwohner wurden „in Schutzhaft“ genommen, ins städtische Polizeigefängnis gebracht und von hier ins KZ Sachsenhausen verschleppt. Auch der jüdische Friedhof wurde 1938 von den Nationalsozialisten geschändet und die Trauerhalle geplündert.

Zahlreiche Juden konnten noch rechtzeitig ins Ausland emigrieren; zurück blieben zumeist die älteren; für die meisten war das jüdische Siechen- u. Altersheim in der Bergstraße (heute Spitzweggasse) in Potsdam-Babelsberg der letzte Wohnort vor ihrer Deportation. Ein Großteil wurde im Januar 1942 - zusammen mit etwa 1.200 Berliner Juden - ins Rigaer Ghetto verfrachtet; einige mussten den Weg nach Theresienstadt bzw. Auschwitz antreten; die allermeisten kamen dort gewaltsam ums Leben

Die Villa in der Bergstraße wurde nach Abschluss der Deportationen durch die Gestapo geräumt und war danach Sitz einer SS-Dienststelle. Nach 1945 verfiel das Gebäude; in den 1970er Jahren erfolgte dessen Abriss.

Erst mehr als 30 Jahre nach Kriegsende wurde auf dem ehemaligen Synagogengrundstück stehenden Gebäude eine Gedenktafel angebracht.

                                                 Gedenktafel (Aufn. aus: potsdam.de)

Zum 50.Jahrestag des Novemberpogrom wurde in Potsdam-Babelsberg ein Gedenkstein für die deportierten jüdischen Bürger aufgestellt. Der Findling trägt die folgende Inschrift:

Auf diesem Gelände befanden sich Villa und Park des Grundstücks Bergstraße 1.

Im April 1940 wurde hier ein jüdisches Siechen- und Altenheim eingerichtet, eine Sammelstelle alter jüdischer Menschen in Potsdam. Am 16.Januar 1943 wurde das Heim durch die Gestapo geräumt und die letzten in Potsdam lebenden Juden in Vernichtungslager deportiert.

Nach Abschluss der Deportationen wurde das Haus von einer SS-Dienststelle genutzt; nach 1945 verfiel die Villa und wurde in den 1970er abgerissen. In Potsdam weisen die Namen von 21 Straßen auf ehemalige jüdische Bürger hin.

Der großflächige jüdische Friedhof am Pfingstberg (Puschkinallee) mit einem Areal von mehr als 9.000 m² - damit die größte Anlage ihrer Art im Land Brandenburg - beherbergt insgesamt mehr als 500 Grabstätten aus drei Jahrhunderten und gehört heute auch auf Grund seiner Landschaftsarchitektur zum UNESCO-Weltkulturerbe. Dieser Friedhof ist heute die einzige noch genutzte jüdische Begräbnisstätte im Land Brandenburg.

Jüdischer Friedhof in Potsdam (Aufn. Clemens Franz, 2011, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)

An der Außenwand der Anfang der 1990er Jahre restaurierten Trauerhalle erinnert eine Bronzetafel an die Geschichte dieses jüdischen Friedhofs.

Restaurierte Trauerhalle (Aufn. A., 2009, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0) Jewish cemetery Potsdam 5.JPG

http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20429/Potsdam%20Friedhof%20IMG_4927.jpgGedenkstein für Holocaust-Opfer (Aufn. J. Hahn, 2019)

Der israelitische Friedhof in Potsdam war des öfteren Ziel rechtsradikaler Anschläge.

An Samuel Guttmann (geb. 1879 in Königsberg), den Oberkantor der Potsdamer Synagoge, erinnert auf dem Friedhof ein Gedenkstein; Guttmann war Ende Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert worden und wenige Monate später dort gestorben.

Im Jahr 1991 gründete sich die "Jüdische Gemeinde Land Brandenburg" mit Sitz in Potsdam, die sich zumeist aus Zuwanderern aus den GUS-Staaten zusammensetzte und 2006 etwa 1.400 Angehörige umfasste; derzeit besteht sie aus ca. 400 Familien mit etwa 1.200 Personen (Stand 2020).

Seit Jahren plant der „Bauverein Neue Synagoge Potsdam e.V.” die Errichtung eines jüdischen Gemeindezentrums auf einer innenstädtischen Fläche in der Schlossstraße. Nach dem Willen des Vereins sollte der Bau der Synagoge bis 2012 vollendet sein. Zwischenzeitlich wurden die Planungen auf Eis gelegt, da unter den Verantwortlichen der jüdischen Gemeinden keine einvernehmliche Lösung gefunden werden konnte. 2014 wurden neue Entwürfe vorgelegt; ob sich diese realisieren lassen, ist auf Grund der erheblichen Differenzen zwischen den inzwischen fünf bestehenden gemeindlichen Organisationen mehr als fraglich. Nun scheint der jahrelange Streit in Potsdam um eine neue Synagoge beendet zu sein: Nach einem im Juni 2015 gefassten Beschluss finanziert das Land Brandenburg den Bau eines religiösen Zentrums statt eines reinen Gotteshauses – und will die Trägerschaft an einen jüdischen Dachverband, der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST), abgeben.

Habeland-Architekten-Entwurfsskizzen des Gemeindezentrums (2014/2015):

(Abb. 2014/2015)

KSV - Neue Synagoge Potsdam Entwurf der KSV Krüger Schuberth Vandreike

 Plakat an einer Hauswand (Aufn. aus: „Potsdamer Neueste Nachrichten“, Febr. 2015)

Auf dem Grundstück sollen künftig auch das Abraham-Geiger-Institut und ein jüdisches Altersheim angesiedelt werden.

Aus Protest gegen die Planungen für den Bau eines zentralen jüdischen Gotteshauses hatte sich 2010 eine dritte jüdische Gemeinde, die „Synagogen-Gemeinde Potsdam“, gegründet; diese „traditionelle Gemeinde“, die ihre Wurzeln in der „Betgemeinschaft Minjan“ hat, soll neben der „Jüdischen Gemeinde Potsdam“ und der „Gesetzestreuen Jüdischen Landesgemeinde“ ihren Platz finden. Nach jahrelangem Dauerstreit zwischen den zwei größeren jüdischen Gemeinden schien sich 2016 eine „Versöhnung“ anzubahnen, die zu einer Fusionierung beider „Religionsgruppen“ führen sollte. Doch der Bau einer neuen Synagoge in der Schlossstraße verzögerte sich auf Grund der weiterhin herrschenden Spannungen erneut. Voraussichtlicher Baubeginn sollte nun 2021 sein, nachdem bereits eine symbolische Grundsteinlegung am 80.Jahrestag der Novemberpogrome erfolgt war. Die Fertigstellung des Gebäudekomplexes, der seitens der Landesregierung mit rund 16 Mill. € gefördert wird, ist auf das Jahr 2024 terminiert. Zwischenzeitlich wieder erneut heftige ausgebrochene Kontroversen, die den Neubau der Synagoge ungewiss erscheinen ließen (Ende 2020), scheinen nun aber ausgeräumt zu sein; denn am 8.Nov. 2021 erfolgte die offizielle Grundsteinlegung für das Synagogen- u. Gemeindezentrum. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, Kulturministerin Manja Schüle, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, und andere Persönlichkeiten nahmen an der Zeremonie teil. Richtfest des Gebäudekomplexes war im August 2022.

Anfang 2024 soll der Synagogenneubau eröffnet werden.

2020 wurde in Potsdam die 5. (!) jüdische Gemeinde gegründet, die unter dem Namen "Kehilat Israel" firmiert und dem sephardischen Judentum zuzurechnen ist. Ihr sollen derzeit etwa zwölf Familien mit ca. 60 Personen angehören, die in den letzten Jahren aus Israel in die Region Potsdam gekommen sind. Diese Gruppierung - eine 'Mischung' aus Religionsgemeinschaft und israelischen Kulturverein - ist bestrebt, Sprache, Kultur und religiöse Traditionen ihrer Heimat zu pflegen.

 

2008 wurde in der Landeshauptstadt mit der Verlegung von sog. „Stolpersteinen“ begonnen; seit 2010 erinnern auch im Stadtteil Babelsberg beschriftete messingfarbene Täfelchen an Opfer der Shoa. Inzwischen findet man im Stadtgebiet von Potsdam insgesamt ca. 55 „Stolpersteine“ (Stand 2022); einige sind auch nicht-jüdischen Personen gewidmet.

Stolperstein für Auguste Zöllner (Potsdam).jpgStolperstein für Anna Zielenziger (Potsdam).jpgStolperstein für Siegfried Wohl (Potsdam).jpgStolperstein für Erna Wohl (Potsdam).jpgStolperstein für Inge Wohl (Potsdam).jpgStolperstein für Gerhard Wohl (Potsdam).jpg 

sechs sog. „Stolpersteine“ für jüdische Opfer aus Potsdam (Aufn. Chr. Michelides, 2019, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

Stolperstein für Emil Kauf (Potsdam).jpgStolperstein für Pauline Kauf (Potsdam).jpgStolperstein für Clara Kauf (Potsdam).jpg  Stolperstein für Siegfried Gormanns (Potsdam).jpgStolperstein für Paula Gormanns (Potsdam).jpgStolperstein für Walter David Gormanns (Potsdam).jpg

verlegt in der Karl-Marx-Straße und Ludwig-Richter-Straße (Aufn. Chr. Michelides, 2019, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

verlegt in Potsdam-Babelsberg, ehem. Wilhelmstr. Stolpersteine (Abb. aus: "Blog der Republik", vom 24.2.2021)

 Das Moses-Mendelssohn-Zentrum für europäisch-jüdische Studien (MMZ) wurde 1992 in Potsdam gegründet; es ist ein interdisziplinär arbeitendes wissenschaftliches Institut, das historische, philosophische, religions-, literatur- und sozialwissenschaftliche Grundlagenforschung betreibt. Das Forschungsinteresse des MMZ gilt der Geschichte, Religion und Kultur des Judentums in den Ländern Europas. Ein besonderer Akzent liegt dabei auf der Beziehungsgeschichte von Juden und nicht-jüdischer Umwelt. - Seit Anfang der 1990er Jahre vergibt das Moses-Mendelssohn-Zentrum eine Medaille, mit der jüdische und nichtjüdische Persönlichkeiten ausgezeichnet werden, die sich wegen ihres Engagements für die Annäherung von Deutschen und Juden verdient gemacht haben. 1995 wurde in enger Verknüpfung mit dem MMZ die Moses-Mendelssohn-Akademie in Halberstadt ins Leben gerufen.

[vgl. Halberstadt (Sachsen-Anhalt]             

Angebunden an die Universität Potsdam ist das 1999 gegründete und 2000 eröffnete Abraham-Geiger-Kolleg, das derzeit einzige Rabbinerseminar bzw. Kantorenausbildungsstätte (seit 2007) in Deutschland. Das Kolleg wird getragen durch den Bund, das Land Brandenburg, den Zentralrat der Juden in Deutschland und die Leo Baeck Foundation. Die ersten drei Absolventen wurden 2006 in einem Festakt in der Dresdener Synagoge ordiniert. Im November 2013 eröffnete die Universität Potsdam – im Beisein zahlreicher Gäste aus dem In- und Ausland - ihre „School of Jewish Theology“.Jüngst ging die Trägerschaft des Abraham-Geiger-Kollegs in die Hände der Jüdischen Gemeinde Berlin über (2023).

In dem sanierten und umgebauten ehemaligen Hofgärtnerhaus im Welterbepark von Sanssouci sollte eigentlich bis Ende 2019 ein Ausbildungszentrum für jüdische Geistliche entstehen, in dem drei jüdische Bildungseinrichtungen ihren Sitz haben sollen, nämlich das Abraham Geiger Kolleg, das Zacharias Frankel College sowie die "Jewish School of Theology" Der Aufbau des „Zentrums für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg“ war in den letzten Jahren mit erheblichen Finanzmitteln vom Bundesbildungsministerium gefördert. Das Zentrum ist ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Potsdam mit den drei Berliner Hochschulen; dabei soll jede dieser Einrichtungen ihre Kernkompetenzen in das Wissenschaftszentrum einbringen. Das Forschungsprojekt soll zudem mit dem in Potsdam ansässigen Abraham-Geiger-Kolleg und dem ebenfalls dort beheimateten Moses-Mendelssohn-Zentrum kooperieren. Das Europäische Zentrum für Jüdische Gelehrsamkeit (mit Rabbinerausbildung) wurde dann im August 2021 auf dem Campus der Universität Potsdam - im Neuen Palais im Park Sanssouci - eröffnet. An dem Festakt nahmen u.a. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, und Israels Botschafter Jeremy Issacharoff teil.

 Der 1810 in Frankfurt/M. geborene Abraham Geiger beschäftigte sich wissenschaftlich mit dem Judentum und gilt als Vorkämpfer für ein Reformjudentum. Er amtierte als Rabbiner in Wiesbaden, Breslau, Frankfurt/M. und Berlin. 1872 gehörte Abraham Geiger zu den Mitbegründern der Lehranstalt und späteren Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin. 1874 verstarb Abraham Geiger in Berlin.

Das Abraham-Geiger-Kolleg in Potsdam sieht sich in der Tradition der 1942 von den Nationalsozialisten aufgelösten Lehranstalt für die Wissenschaft des Judentums. Seiner Gründung 1999 stand der Zentralrat der Juden in Deutschland zunächst skeptisch bis ablehnend gegenüber; er befürchtete den Verlust seines Alleinvertretungsanspruches. Anlässlich der Eröffnung des Kollegs wurde im Jahre 2000 der „Abraham-Geiger-Preis“ geschaffen, mit dem Menschen ausgezeichnet werden, die sich um das Judentum in seiner Vielfalt und das Miteinander in der Gesellschaft verdient gemacht haben.

 

 

In Caputh - am Schwielowsee nahe Potsdams - betrieb die jüdische Pädagogin Gertrud Feiertag seit 1931 ein Kinder- und Landschulheim mit reformpädagogischem Ansatz. In den Novembertagen 1938 fiel die Bildungseinrichtung blindwütiger Zerstörung zum Opfer und wurde geschlossen. Danach arbeitete Gertrud Feiertag in Berlin, wo sie jüdische Hilfsorganisationen unterstützte; so engagierte sie sich vor allem bei der Verschickung elternloser jüdischer Kinder ins rettende Ausland (England). Obwohl sie die Möglichkeit zur Emigration besaß, lehnte sie eine solche wegen ihrer 'humanitären Verpflichtungen' ab. Gertrud Feiertag und einige ihrer Zöglinge fanden 1943 in Auschwitz ein gewaltsames Ende.

verlegt in Caputh

 

 

 

In der Kleinstadt Teltow - östlich von Potsdam gelegen - wurden 2011 erstmals sog. „Stolpersteine“ verlegt; die meisten sind Personen jüdischen Glaubens gewidmet, die in die Emigration getrieben und dort die NS-Zeit überlebten; einige Steine erinnern an politische Gegner der Nationalsozialisten. Eine Initiative hatte mit der Präsentation einer Ausstellung über die Verfolgung jüdischer Bürger Teltows während der NS-Zeit den Anstoß dazu gegeben. Die letztmalige Verlegung von sieben messingfarbenen Gedenkquadern erfolgte 2024, so dass nun derzeit ca. 35 "Stolpersteine" aufzufinden sind.

Stolperstein für Georg David (Teltow).jpgStolperstein für Dr. Heinz David (Teltow).jpgStolperstein für Werner David (Teltow).jpg Stolperstein für Gertrud Dreyfuss (Teltow).jpgStolperstein für Fritz Dreyfuss (Teltow).jpgStolperstein für Hans Dreyfuss (Teltow).jpg

verlegt in der Max-Sabersky-Allee  (Aufn. Chr. Michelides, 2019, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

Eine jüdische Gemeinde hat es hier zu keiner Zeit gegeben, da die Zahl der Juden für einen Minjan nicht ausreichte.

 

 

 

In Werder (Havel) lebten im 19.Jahrhundert nur wenige jüdische Familien; deren Zahl soll sich bis in die 1920er Jahre deutlich vergrößert haben; Anfang der 1930er Jahre haben hier vermutlich ca. 100 Personen mosaischen Glaubens gewohnt (detaillierte Angaben sind nicht bekannt).

Jüdische Bürger in Werder (Havel): Gegen das Vergessen Kaufhaus Jacob in der Torstraße in Werder (hist. Aufn., aus: AG Stolpersteine)*

* Das Kaufhaus Jacob bestand bis Ende 1938; während des Novemberpogroms war es verwüstet worden. Das Schicksal seines Besitzers (Max Jacob) ist ungeklärt; dessen Kinder wurden in Auschwitz ermordet.

Mehr als hundert jüdische Einwohner aus Werder sind in der NS-Zeit in die Emigration getrieben, deportiert und ermordet worden; für zahlreiche von ihnen endete der Weg in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau.

Nach längeren kontroversen Diskussionen wurden nun Ende 2014 in den Straßen von Werder sog. „Stolpersteine“ verlegt, die an namentlich bekannte jüdische NS-Opfer erinnern; gegenwärtig sind nahezu 20 Steine ins Gehwegpflaster eingefügt (Stand 2023).

Stolperstein für Resi Salomon (Werder (Havel) ).jpgStolperstein für Hans Siegfried Salomon (Werder (Havel) ).jpg Stolperstein für Walter Johann Guttsmann (Werder (Havel) ).jpgStolperstein für Helene Gutsmann (Werder (Havel) ).jpg Stolperstein für Käte Jacob (Werder (Havel) ).jpgStolperstein für Kurt Jacob (Werder (Havel) ).jpg

verlegt in der Klaistower Str., am Schwalbenbergweg und in der Torstraße (Aufn. Chr. Michelides, 2019, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

 

 

Auch im nahen Glindow - seit 2001 Ortsteil von Werder - wurden jüngst sog. „Stolpersteine“ gesetzt; sie erinnern in der Klaistower Straße an Resi Salomon (geb. 1891) und ihren Sohn Hans Siegfried, die beide dem Holocaust zum Opfer gefallen sind.
Gedenken an Resi Salomon - Werder (Havel)Jüngst wurde eine Straße in Glindow nach Resi Salomon benannt (Abb. Stadt Werder/Havel)

.

 

 

Seit Mitte des 14.Jahrhunderts waren vier Juden in der Stadt Mittenwalde ansässig; Schutzbriefe garantierten ihnen, innerhalb der Stadtmauern zu leben und Handel zu treiben. Etwas abgegrenzt von der christlichen Bevölkerung lebten die jüdischen Bewohner in der Katharinenstraße; hier befand sich auch ein um 1750 eingerichteter Betraum. Wenige Jahre nach dem großen Stadtbrand (1827) wurde wegen Abwanderung der meisten jüdischen Familien die Synagoge aufgegeben. Doch erst wenige Jahre vor dem Ersten Weltkrieg wurde die winzige Gemeinde offiziell aufgelöst; die verbliebenen Juden aus Mittenwalde schlossen sich der Gemeinde Köpenick an. Der während der Zeit des Nationalsozialismus zerstörte jüdische Friedhof wurde jüngst zu einem „Ort des Gedenkens und Lernens“ umgestaltet und 2014 eingeweiht.

                                        Gedenkort Friedhof Mittenwalde (Aufn. Michaela Grimm, 2014)

Einzelne sog. „Stolpersteine“ erinnern an ehemalige jüdische Bewohner des Ortes, die Opfer des NS-Regimes geworden sind.

Stolperstein für Max Bernstein (Mittenwalde).jpg Stolperstein für Gertrud Bernstein (Mittenwalde).jpg Stolperstein für Karl-Heinz Bernstein (Mittenwalde).jpg  Stolperstein für Dr. Erich Anschel (Mittenwalde).jpg

verlegt in der Yorckstraße und Berliner Vorstadt (Aufn. Chr. Michelides, 2021, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

 

Seit 2022 erinnern vor der Kirche in Schenkendorf (Ortsteil von Mittenwalde im Landkreis Dahme-Spreewald, nur wenige Kilometer südwestlich von Königs Wusterhausen) fünf sog. „Stolpersteine“ an Angehörige der jüdischen Familie Mosse.

 

 

In Königs Wusterhausen soll in der Seestraße - auf dem Gebiet des heutigen Ortsteils Zeesen - ein jüdischer Friedhof existiert haben; im Jahre 1970 wurden hier Grabsteinrelikte gefunden.

Anm.: In den Jahren 1944/1945 war Königs Wusterhausen Standort eines Außenlagers des KZ Sachsenhausen, in dem ab Ende 1944 zumeist jüdische Frauen und Männer aus dem aufgelösten Ghetto Lodz zur Zwangsarbeit eingesetzt waren.

In den Gehwegen des Ortes findet man derzeit insgesamt 15 sog. „Stolpersteine“, die an während der NS-Zeit verfolgte Bewohner mosaischen Glaubens erinnern.

Stolperstein für Wilhelm Vogel (Königs Wusterhausen).jpgStolperstein für Margarete Vogel (Königs Wusterhausen).jpgStolperstein für Rolf Vogel (Königs Wusterhausen).jpgverlegt in der Birkenallee (Aufn. Chr. Michelides, 2018, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

Seit 2000 gibt es im Ort die kleinste jüdische Gemeinde im Landesverband Brandenburg mit derzeit ca. 60 Angehörigen – gegründet von jüdischen Zuwanderern aus der ehemaligen Sowjetunion

 

 

 

In Eichwalde – wenige Kilometer nördlich von Königs Wusterhausen – wird seit 2022 mit sieben „Stolpersteinen“ an Angehörige der jüdischen Familien Boas (Sedanstraße/Grenzstraße) und Hirsch (Mariannenstraße) erinnert – initiiert von Schüler/innen des Humboldt-Gymnasiums.

     In der Grenzstraße wurden Stolpersteine für die Geschwister Boas verlegt. verlegt für Familie Boas (Aufn. Gemeinde Eichwalde, 2022)

 

 

In Erkner – ca. 15 Kilometer nordöstlich von Königs Wusterhausen – sind an sechs Standorten insgesamt 20 „Stolpersteine“ verlegt, die Angehörigen jüdischer Familien gewidmet sind, die vom NS-Regime entrechtet, in die Emigration getrieben oder deportiert/ermordet wurden.

DEU-BB-LOS-Erkner Stolpersteine Friedrichstraße 46 (5).jpgDEU-BB-LOS-Erkner Stolpersteine Friedrichstraße 46 (2).jpgDEU-BB-LOS-Erkner Stolpersteine Friedrichstraße 46 (3).jpgDEU-BB-LOS-Erkner Stolpersteine Friedrichstraße 46 (4).jpg Aufn. M.Cyron, 18, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0

 

 

In Zeuthen – nur wenige Kilometer nördlich von Königs Wusterhausen – findet man an vier Standorten insgesamt neun „Stolpersteine“, die ehemaligen jüdischen bewohnern gewidmet sind, die deportiert/ermordet wurden bzw. durch Emigration ihr Leben retten konnten

Stolperstein für Ludwig Pelz (Zeuthen).jpgStolperstein für Regina Pelz (Zeuthen).jpg Stolperstein für Georg Elias (Zeuthen).jpg Stolperstein für Simon Lerner (Zeuthen).jpg  Stolperstein für Rita Witzenhausen (Zeuthen).jpgStolperstein für Horst Witzenhausen (Zeuthen).jpg

verlegt in der Fontaneallee, Lindenallee, Friesenstraße und Schulstraße (alle Aufn. Chr. Michelides, 2019, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

 

 

In Bad Belzig – ca. 45 Kilometer südwestlich von Potsdam – erinnern mehrere sog. "Stolpersteine" an ehemalige Bewohner der Kleinstadt, die während der NS-Zeit Verfolgungen ausgesetzt waren.

                           Stolperstein Bad Belzig Sandberger Straße 10 Ida Sachs.jpg Stolperstein Bad Belzig Sandberger Straße 10 Rudi Sachs.jpgverlegt in der Sandberger Straße (Abb. Gmbo, 2017, aus: wikipedia.org, gemeinfrei)

 

 

In Kleinmachnow – einer Kommune mit derzeit ca. 20.000 Einwohnern im brandenburgischen Landkreis Potsdam-Mittelmark – sind mehr als 20 sog. „Stolpersteine“ in die Gehwege eingelassen, die vor allem an jüdische Opfer der NS-Gewaltherrschaft erinnern.

Stolperstein für Thekla Moeller (Kleinmachnow).jpgStolperstein für Mathilde Moeller (Kleinmachnow).jpg Stolperstein für Norbert H.L. Pohl (Kleinmachnow).jpgStolperstein für Regina Pohl (Kleinmachnow).jpgStolperstein für Tanja Pohl (Kleinmachnow).jpg Stolperstein für Dr. Ernst Salomon (Kleinmachnow).jpg

alle Aufn. Chr. Michelides, 2019, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0

 

 

In Michendorf – wenige Kilometer südlich von Potsdam – wurden 2021 die ersten „Stolpersteine“ verlegt; allein fünf erinnern an Mitglieder der Familie des jüdischen Kaufmanns Louis Scheidemann, der im Ortszentrum ein Kaufhaus betrieb.

Die grundlegenden Recherchen für die Verlegeaktion stammen aus Ergebnissen eines Schulprojektes am Wolkenberg-Gymnasiums, das sich jüngst mit der Suche nach Spuren jüdischen Lebens in Michendorf und Umgebung befasste.

Bildfür Fam. Scheidemann (Aufn. L., 2021, aus: twitter.com)

 

 

 

Weitere Informationen:

Robert Kaelter, Geschichte der jüdischen Gemeinde zu Potsdam, Potsdam 1903 (Reprint Edition Hentrich, Berlin 1993)

Helmut Eschwege, Die Synagoge in der deutschen Geschichte - Eine Dokumentation, VEB Verlag der Kunst, Dresden 1980

Klaus Arlt, Grabstätten auf Potsdamer Friedhöfen, Berlin (Ost), 1988

Juden in Potsdam und der Mark Brandenburg – Spuren aus drei Jahrhunderten, Ausstellung in der Nikolai-Kirche Potsdam, 1988

Helmut Eschwege, Geschichte der Juden im Territorium der ehemaligen DDR, Dresden 1990, Band I, S. 236 f.

Martina Strehlen, Der Jüdische Friedhof Potsdam. Geschichte und älteste Grabinschriften (1743 – 1849), Magisterarbeit Freie Universität Berlin, Berlin 1992

Klaus Arlt, Aufbau und Niedergang jüdischer Gemeinden in der Mark Brandenburg im 19. und beginnenden 20.Jahrhundert, in: MENORA - Jahrbuch für die deutsch-jüdische Geschichte 1993, Serie Piper, München/Zürich 1993, S. 315 ff.

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Chr.Fischer/P.Herling, A.Kalesse, St.Winckler, Der jüdische Friedhof in Potsdam, in: Irene Diekmann/Julius H.Schoeps (Hrg.), Wegweiser durch das jüdische Brandenburg, Edition Hentrich, Berlin 1995, S. 279 - 285

Erika Herzfeld, Der Schutzjude Isaac Levin Joel - ein hervorragender Manufakturunternehmer im Potsdam des 18.Jahrhunderts, in: Irene Diekmann/Julius H.Schoeps (Hrg.), Wegweiser durch das jüdische Brandenburg, Edition Hentrich, Berlin 1995, S. 286 - 309

Volker Schockenhoff, „Ich weiß nicht, was mit ihnen geschehen ist ...“ Eine Spurensuche. Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung Potsdamer jüdischer Bürgerinnen und Bürger in der NS-Zeit, Potsdam 1998

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Klaus Arlt (Bearb.), Potsdam, in: Irene A. Diekmann (Hrg.), Jüdisches Brandenburg. Geschichte und Gegenwart, Beiträge zur Geschichte und Kultur der Juden in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, Band 5, Berlin 2008, S. 271 – 291

Lutz Beckert, Jüdische „Entrepreneurs“ – Potsdamer Manufakturen im 18.Jahrhundert, in: Irene A. Diekmann (Hrg.), Jüdisches Brandenburg. Geschichte und Gegenwart, Beiträge zur Geschichte und Kultur der Juden in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, Band 5, Berlin 2008, S. 422 – 449

Stolpersteingruppe Teltow (Hrg.), Sie waren unsere Nachbarn – Jüdisches Leben in Teltow bis 1945. Ausstellung im Rathaus Teltow, Jan. 2011

Synagogen in Brandenburg – Auf Spurensuche. Eine Ausstellung des Moses-Mendelssohn-Zentrums in Kooperation mit dem Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, Potsdam März/Juni 2012

Thomas Sander, Heilig dem Ewigen – Die Potsdamer Synagoge von Julius Otto Kerwien, in: Schriftenreihe zur Stadt- und Kunstgeschichte Potsdams 2, hrg. vom Förderverein des Potsdam-Museums e.V., Potsdam 2012

Ariane Lemme (Red.), Werder (Havel). Stolpersteinprojekt stockt, in: „Potsdamer Neueste Nachrichten“ vom 31.3.2012

Henry Klix (Red.), Stolpersteine auch in Werder (Havel). Gedemütigt, deportiert, ermordet, in: „Potsdamer Neueste Nachrichten“ vom 23.3.2013

Landeshauptstadt Potsdam (Hrg.), Stolpersteine in Potsdam, Flyer, online abrufbar unter: potsdam.de/aktion-stolpersteine*   * beteiligt an den Recherchen zu den Biographien der Opfer waren Schüler/innen verschiedener Potsdamer Schulen

Klaus Bischoff (Red.), Mittelwaldes jüdischer Friedhof zeigt erste Konturen, in: "Märkische Allgemeine" vom 14.1.2014

Michaela Grimm (Red.), Feierliche Zeremonie in Mittenwalde. Gedenkort am jüdischen Friedhof eingeweiht, in: "Märkische Allgemeine" vom 10.9.2014

Julia Jokel (Bearb.), Jüdisches Potsdam, in: Lokale Geschichtsarbeit und europäischer Austausch, online unter: geschichte-vor-ort.org

Ildiko Röd (Red.), Jüdische Gemeinden begraben das Kriegsbeil, in: „Märkische Allgemeine“ vom 22.4.2016

Anja Meyer, Der lange Weg ins religiöse Leben, in: „Märkische Allgemeine“ vom 11.5.2016 (betr.: Gemeinde Königs Wusterhausen)

Gudrun Janicke (Red.), Jüdische Kindergrabsteine als Gehwegplatten entdeckt, in: „Potsdamer Neueste Nachrichten“ vom 28.6.2016

Ildiko Röd (Red.), Stillstand bei geplantem Synagogenbau in Potsdam, in: „Märkische Allgemeine“ vom 9.11.2016

Marco Tschieck (Red.), Jüdische Bürger in Werder (Havel). Gegen das Vergessen, in: „Potsdamer Neueste Nachrichten“ vom 2.12.2016

Regine Greiner (Red.), Die Endstation wurde zur Grausamkeit, in: „Märkische Allgemeine“ vom 6.12.2016 (betr. Werder/Havel)

Hartmut Röhn (Hrg.), Jüdische Schicksale. Ein Gedenkbuch für die Stadt Werder (Havel) und ihre Ortsteile, Lukas Verlag, 2016 (Anm. mit einem umfangreichen biografischen Teil)

Anke Geißler, Spurensuche auf dem Jüdischen Friedhof Potsdam. Eine Handreichung für den Unterricht, Hrg. Vereinigung für Jüdische Studien e. V., Potsdam 2016 (2.Aufl. 2017)

Johann Feix/Robert Krusemark (Bearb.), Geschichte der jüdischen Gemeinde in Potsdam, in: Jüdische Friedhöfe in Brandenburg, online abrufbar unter: uni-potsdam.de (2016)

Johann Faix/Robert Krusemark/Paul Stodolny/Philipp Barna (Red.), Geschichte der jüdischen Gemeinde Potsdam und der jüdische Friedhof, in: Universität Potsdam - Institut für jüdische Studien und Religionswissenschaft (Hrg.), Jüdische Friedhöfe in Brandenburg, online abrufbar unter: uni-potsdam.de (2016)

Hartmut Röhn (Hrg.), Jüdische Schicksale - ein Gedenkbuch für die Stadt Werder/Havel und ihre Ortsteile, Lukas Verlag Berlin 2017

Ildiko Röd (Red.), Der 30. Stolperstein für Potsdam, in: „Märkische Allgemeine“ vom 20.3.2017

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Verlegte Stolpersteine in Potsdam, online abrufbar unter: potsdam-wiki.de/index.php/Stolpersteine

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Auflistung der in Teltow verlegten Stolpersteine, online abrufbar unter: wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Teltow

Auflistung der in Bad Belzig verlegten Stolpersteine, online abrufbar unter: wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Bad_Belzig

Auflistung der im Landkreis Dahme-Spreewald verlegten Stolpersteine, online abrufbar unter: wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_im_Landkreis_Dahme-Spreewald

Auflistung der in Kleinmachnow verlegten Stolpersteine, online abrufbar unter: wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Kleinmachnow

Auflistung der in Erkner verlegten Stolpersteine, online abrufbar unter: wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Erkner

Friedrich Bungert (Red.), Neue Hoffnung für die Synagoge in Potsdam, in: „Märkische Allgemeine“ vom 28.1.2018

Peer Straube (Red.), Rabbinerausbildung im Welterbe, in: „Potsdamer Neueste Nachrichten“ vom 24.4.2018

Erik Wenk (Red.), Ausstellung im Landgericht – Wie jüdische Juristen aus Potsdam in der NS-Zeit verfolgt wurden, in: „Potsdamer Neueste Nachrichten“ vom 3.5.2018

Ildiko Röd (Red.), Symbolischer Baustart für die Synagoge, in: "Märkische Allgemeine" vom 22.10.2018

Volker Olschläger (Red.), In fünf Jahren steht die neue Synagoge, in: „Märkische Allgemeine“ vom 7.11.2018

René Garzke (Red.), Das braune Kapitel der Stadt – Auf der Spur der NS-Täter in Potsdam, in: „Potsdamer Neuste Nachrichten“ vom 27.1.2019

Bärbel Krämer (Red.), Jüdisches Leben im ländlichen Raum, in: „MOZ – Märkische Oder-Zeitung“ vom 8.6.2019 (betr. Wanderausstellung „Jüdisches Leben in Belzig und Umgebung")

Marco Zschieck (Red.), Entwürfe vorgestellt. Neue Ideen für die Synagoge in Potsdam, in: „Potsdamer Neueste Nachrichten“ vom 1.7.2019

Thomas Wachs (Red.), Zwei neue Stolpersteine für Ida und Rudi Sachs verlegt, in: „Märkische Allgemeine“ vom 16.7.2019 (betr. Bad Belzig)

Wolfgang Weißleder, John Gersman. Flüchtling – Befreier – Besatzer – Wohltäter, hrg. Vom Förderverein Museum Potsdam, 2019

Carsten Holm (Red.), Sechs Stolpersteine gegen das Vergessen, in: „Potsdamer Neueste Nachrichten“ vom 7.12.2019

Manja Schüle (Red.), Für eine Synagoge in unserer Mitte – Eine Einigung muss es jetzt geben!, in: „Jüdische Allgemeine“ vom 13.2.202

Olaf Glöckner (Red.), Endlich auf der Zielgeraden? in: „Jüdische Allgemeine“ vom 20.2.2020

Walter Homolka (Red.), Neues Wahrzeichen in Potsdams Mitte, in: „Potsdamer Neueste Nachrichten“ vom 24.4.2020

Christoph Kluge (Red.), Fünfte Gemeinde in der Stadt gegründet, in: „Potsdamer Neueste Nachrichten“ vom 1.5.2020

Christoph Kluge (Red.), Synagogenbau in Potsdam – Ernennung eines Beauftragten gescheitert, in: „Potsdamer Neueste Nachrichten“ vom 2.6.2020

Oliver von Riegen (Red.), Oberbürgermeister Schubert sieht gute Chancen für Synagoge, in: „Potsdamer Neueste Nachrichten“ vom 27.6.2020

Christoph Kluge (Red.), Neuer Rabbiner fordert schnellen Synagogenbau, in: "Potsdamer Neueste Nachrichten“ vom 18.9.2020

dpa (Red.), Neubau der Potsdamer Synagoge erneut ungewiss, in: rtl.de vom 2.11.2020

Manfred Berger, Gertrud Feiertag und das Jüdische Landschulheim Caputh. Eine Dokumentation zur jüdischen Bildungs- und Erziehungsgeschichte in den Jahren 1931 bzw. 1938, Hartung-Gorre Verlag, Konstanz 2021

dpa (Red.), Bau der Potsdamer Synagoge kann beginnen, aus: Berlin.de Newsletter vom 18.2.2021

Uwe-Karsten Heye (Red.), Stolpersteine – Erinnern und Mahnen, denn erneut wächst Antisemitismus und Rassismus, in; „Blog der Republik“ vom 24.2.2021

dpa (Red.), Landtag gibt Rückenwind für Kompromiss zum Bau von Synagoge, in: berlin.de - das offizielle Hauptstadtportal vom 25.2.2021

Benjamin Lassiwe (Red.), Potsdams erste Synagoge vor Eröffnung, in: „Tagesspiegel – Potsdamer Neueste Nachrichten“ vom 17.3.2021

Christoph Richter (Red.), „Du musst Dich selber schützen“ - Jüdische Gemeinde für Israelis in Potsdam , in: "Deutschlandfunk" vom 11.6.2021

Hanno Christ (Red.), Synagogenbau in Potsdam – Möglicher Ausweg aus einem endlosen Schlamassel, in: rbb24.de vom 22.6.2021

Yvonne Jennerjahn (Red.), Jüdisches Leben in Potsdam. Neue Synagoge ist fertig, in: „Tagesspiegel – Potsdamer Neueste Nachrichten" vom 26.7.2021

kna/epd (Red.), Potsdam eröffnet Europäisches Zentrum für Jüdische Gelehrsamkeit, in: „Jüdische Allgemeine“ vom 5.8.2021

Vera Kröning-Menzel (Red.), Europäisches Zentrum für Jüdische Gelehrsamkeit eröffnet, in: rbb24.de vom 18.8.2021

Lothar Müller (Red.), Eröffnung des Europäischen Zentrums jüdischer Gelehrsamkeit. „Das Haus sei weit geöffnet“, in: „Süddeutsche Zeitung“ vom 18.8.2021

Sabine Schicketanz (Red.), Neue Potsdamer Synagoge. Grundsteinlegung am 8.November, in: „Tagesspiegel - Potsdamer Neueste Nachrichten“ vom 3.11.2021

Wolkenberg-Gymnasium (Hrg.), Auf der Suche nach vergangenen Spuren: Jüdisches Leben in Michendorf und Umgebung, 2021

N.N. (Red.), Ehre für einen gedemütigten Lebensretter: In Michendorf werden erstmals Stolpersteine verlegt, in: „Märkische Allgemeine“ vom 3.11.2021

Klaus Peters/Christian Müller (Red.), Grundstein für neue Synagoge gelegt, in: „Tagesspiegel – Potsdamer Neueste Nachrichten“ vom 8.11.2021

Landeshauptstadt Potsdam (Bearb.), Neue Stolpersteine verlegt, Pressemitteilung No. 244 vom 19.5.2022

Matthias Krauß (Red.), Richtfest für Potsdamer Synagoge, in: „nd – Journalismus von links“ vom 26.8.2022

Heidrun Voigt (Red.), Eichwalde: Stolpersteine für die Familien Boas und Hirsch verlegt, in: „Märkische Allgemeine“ vom 12.10.2022

Anke Geißler-Grünberg/Nathanael Riemer, Jüdischer Friedhof Potsdam. Dokumentation – Geschichte – Erinnerungsort, Harrassowitz-Verlag, Wiesbaden 2022

Stadt Werder (Red.), Gedenken an Resi Salomon, in: Pressemitteilung der Blütenstadt Werder (Havel) vom 9.11.2022

N.N. (Red.), Jüdische Gemeinde Berlin übernimmt Rabbinerausbildung in Potsdam, in: „MIGagazin“ vom 12.1.2023

Erik Wenk (Red.), Buch über Friedhof am Potsdamer Pfingstberg. Das letzte Zeugnis von 200 Jahre Judentum, in: "Tagesspiegel“ vom 16.2.2023

Benjamin Lassiwe (Red.), Neue Torarolle eingeweiht. Im Gedenken an Potsdams Rabbi Presman, in: „Tagesspiegel“ vom 20.2.2023

kna (Red.), Moses-Mendelssohn-Zentrum: Neues Netzwerk-Portal „Jüdische Geschichte online“ gestartet, in: „Jüdische Allgemeine“ vom 21.9.2023

Jana Haase (Red.), Neue Synagoge in der Potsdamer Innenstadt.Jüdisches Gotteshaus kann Anfang 2024 öffnen, in: „Tagesspiegel“ vom 26.9.2023

Stadt Werder (Red.), Neue Stolpersteine verlegt, in: Pressemitteilung der Blütenstadt Werder (Havel) vom 11.10.2023

Klaus D.Grote (Red.), Erster Blick in Potsdams neue Synagoge – Ein Haus der Kompromisse in beeindruckender Architektur, in: „Tagesspiegel“ vom 20.11.2023

N.N. (Red.), Die Opfer nicht vergessen – Sieben neue Stolpersteine in Teltow, in: „Stadtblatt“ vom 6.3.2024 (mit detaillierten biografischen Angaben zu den betroffenen Personen)