Neustadt/Weinstraße (Rheinland-Pfalz)

Jüdische Gemeinde - Speyer (Rheinland-Pfalz)Karte Pfälzerwald.png Neustadt an der Weinstraße - bis 1936 und von 1945 bis 1950 auch „Neustadt an der Haardt“ - ist eine Stadt mit derzeit ca. 54.000 Einwohnern – ca. 30 Kilometer südwestlich von Mannheim gelegen (Ausschnitt aus hist. Karte von 1914, aus: stadtgrenze.de/Archiv und topografische Karte 'Pfälzer Wald', Lencer 2008, aus: wikivoyage.org/wiki, GFDL).

 

Vermutlich lebten bereits bei der Gründung Neustadts im frühen 13.Jahrhundert vereinzelt jüdische Händler am Ort. Nach Vorstellungen der rheinischen Pfalzgrafen sollten die Juden zur wirtschaftlichen Belebung der neu gegründeten Stadt beitragen. In der ersten Hälfte des 14.Jahrhunderts muss wohl eine mittelalterliche Gemeinde bestanden haben; darauf deutet die Bezeichnung „vicus Judeorum” (Judenviertel) hin; dieses befand sich nahe des Marktplatzes (heute Turmgasse). 1343 und 1349 wurden die hier lebenden Juden verfolgt und vertrieben; ihr Immobilienbesitz ging in landesherrschaftliche Verfügungsgewalt und anschließend teilweise in klerikale Hände über. Während der Regierungszeit des Kurfürsten Ruprecht I. - wenige Jahrzehnte später - ließen sich erneut einzelne, recht begüterte jüdische Familien in Neustadt nieder; sie mussten 160 fl. (Gulden) Jahressteuer für ihren Schutz an den Pfalzgrafen bezahlen. Allerdings wurden sie von seinem Nachfolger um 1390/1394 wieder aus der Stadt und dem gesamten Territorium vertrieben. Erst etwa 150 Jahre später durften Juden wieder in Neustadt wohnen. Seit den 1730er Jahren kann von einer jüdischen Gemeinde gesprochen werden. Auch in den Nachbardörfern Duttweiler, Geinsheim, Lachen, Mußbach und Winzingen siedelten sich in dieser Zeit jüdische Familien an.

Neustadt an der Weinstraße"Neustatt an der Hardt" - Stich, 17.Jahrh. (Abb. aus: wikipedia.org, gemeinfrei)

Mitte des 18.Jahrhunderts hielt die Neustadter Judengemeinde ihre Gottesdienste in einem privaten Betraum in der Hintergasse ab, das von einem wohlhabenden Juden zur Verfügung gestellt worden war. Als durch das Wachstum der Kultusgemeinde dieser Synagogenraum zu klein geworden war, entschloss sich der Gemeindevorstand zum Bau einer neuen Synagoge in der Ludwigsstraße; diese wurde 1867 eingeweiht.

                                     

Synagoge in Neustadt a. d. Weinstraße, links: hist. Aufn.  -  rechts: zeitgenössischer Stich, um 1870 (Stadtarchiv), aus: commons.wikimedia.org, CCO

                Über die Einweihungsfeierlichkeiten der Synagoge berichtete die „Neustadter Zeitung” am 21.Mai 1867:

„ ... Im maurisch-romanischen Stil ragt das hübsche Haus mit seinen Minaretts-ähnlichen Türmen aus herrlicher Umgebung hervor, ... ein monumentales Gebäude, das unserer Stadt zur Zierde, seinen Erbauern und Gründern zur Ehre gereicht. Auch das Innere ist sehr hübsch und doch in keiner Weise überladen, ganz eines Gotteshauses würdig. Die Feierlichkeiten begannen Freitag gegen 5 Uhr, da von den sechs ältesten Männern der israelitischen Gemeinde die Torarollen in die neue Synagoge getragen, von den beiden Rabbinen Dr. Salvendi und Dr. Grünebaum am Eingange empfangen und in der heiligen Lage niedergelegt wurden, unter Chorgesang von der wohlgelungenen Orgel begleitet. Daran schloss sich der Gottesdienst in einer durchaus würdigen und erhebenden Weise mit den Gliedern der Kultusgemeinde und zahlreichen auswärtigen Glaubensgenossen hatten sich die Herren Beamten und die Glieder unserer Stadtverwaltung, sowie viele hiesige Bürger eingefunden. ... Ihr Glanzpunkt war die Weiherede des Bezirksrabbiners Dr. Grünebaum, und wahrlich seine Worte werden lange und nachhaltig im Herzen und im Geiste der zahlreichen Zuhörer leben! Das waren Worte, wie unsere Zeit und unsere Pfalz sie bedarf – Worte, die aus dem Herzen kamen und zu den Herzen drangen: Worte inniger Menschenliebe, die sich weit über die engen Grenzen des Konfessionellen emporschwingen; Worte tiefer wahrer, inniger Religiosität, die dem Gegebenen, der Geschichte der Vergangenheit ihr hohes Recht zugesteht, das Alte zu schützen und zu erhalten sucht, und nur gegen das Veraltete, gegen Werkheiligkeit und angestorbenes Zeremonienwesen den Kampf erhebt. Wir sahen beim Schlusse des Gottesdienstes Männer aller Konfessionen, aller Stände und Alter um den wackeren Kämpfer für Recht und Vernunft sich scharen, ihm ihren Dank und ihre Glückwünsche darbringend, ...“

Die Einweihung der Neustadter Synagoge fiel in eine Zeit, als sich die Auseinandersetzungen zwischen liberalen und orthodoxen Gruppierungen innerhalb des deutschen Judentums verschärften. Die Neustadter Gemeinde war liberal geprägt. Allerdings stand der seit 1865 amtierende Bezirksrabbiner Dr. Adolf Salvendi den Reformbestrebungen ablehnend gegenüber. Als Kompromiss wurde auch der liberal geprägte Bezirksrabbiner Dr. Elias Grünebaum zur Einweihung der Neustadter Synagoge eingeladen. Dr. Adolf Salvendi nutzte bei seiner Weiherede die Gelegenheit, sich gegen die liberalen Reformen zu stellen und die Gemeinde für die orthodoxe Richtung zurückzugewinnen. Seine Einweihungsrede stieß allerdings auf Kritik in weiten Kreisen der Gemeinde.

Die Kultusgemeinde beschäftigte einen Lehrer, der auch die Vorbeter-Tätigkeit inne hatte.

  aus der Zeitschrift „Der Israelit“ vom 26. Oktober 1893

Das Amt des Schächters (Schochet) war in der Gemeinde Neustadt getrennt von dem des Vorbeters/Lehrers - anders als es im allgemeinen üblich war.

            Stellenanzeige aus der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. Juni 1878 

Anfang der 1860er Jahre legte die Neustädter Kultusgemeinde am östlichen Stadtrand ihren Friedhof an; die Ende der 1880er Jahre erbaute Trauerhalle ist erhalten. Das Begräbnisgelände - es umfasst eine Fläche von nahezu 5.000 m² - wird bis auf den heutigen Tag von der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz genutzt.

Friedhofsgelände (Aufn. Heribert Hansen, 2005, aus: fotocommunity.de)  -  Trauerhalle (Aufn. A., 2018, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

1914 wurde in Neustadt ein israelitisches Altersheim für das Gebiet der Pfalz eingeweiht; die Planungen dafür reichen bereits bis in die 1890er Jahre zurück. In der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 28. April 1893 hieß es:

Dürkheim a.H. (Rheinpfalz), 24. April. In den letzten Tagen haben sich aus dem Schoße der hiesigen israelitischen Kultusgemeinde thatbereite Männer zusammengefunden, welche den Bau eines jüdischen Asyls, einer Zufluchtsstätte für allein stehende gebrechliche oder betagte Israeliten erstreben. Ansehnliche Beträge wurden bereits von edelmüthigen Spendern behufs Verwirklichung dieses humanen Projektes gezeichnet. Ein Aufruf an alle Israeliten nah und fern, dem hiesigen Komitee bei der Lösung dieser Aufgabe behilflich zu sein, wir dieser Tage ergehen. Möge dann jeder Glaubensgenosse, jeder Menschenfreund mit Wort und That für unsere berechtigte Bestrebung eintreten, damit der Bau eines jüdischen Asyls für die Pfalz in Angriff genommen werden kann. ...

Das Heim besaß auch einen eigenen Betsaal, dessen Innenausstattung z.T. aus der Synagoge Kirrweiler – die Gemeinde Kirrweiler-Maikammer wurde 1916 aufgelöst - stammte. 1927 wurde ein Erweiterungsbau erstellt.

Juden in Neustadt a.d. Weinstraße:

         --- 1383 ..........................   5 jüdische Familien,

--- 1722 ..........................   8     “       “    ,

    --- 1743 ..........................  10     “       “    ,

    --- 1800/06 ................... ca. 115 Juden,

    --- 1823 .......................... 103   “  ,

    --- 1848/50 ................... ca. 145   “  ,

    --- 1875 .......................... 335   “  ,

    --- 1900 .......................... 397   “   (ca. 2% d. Bevölk.),

    --- 1910 .......................... 345   “  ,

    --- 1933 .......................... 266   “  ,

    --- 1936 .......................... 214   “  ,

    --- 1937 .......................... 174   “  ,

    --- 1938 .......................... 171   “  ,

    --- 1939 ..........................  58   “  ,

    --- 1940 (Okt.) ...................  38   “  ,

    --- 1941 ..........................  keine.

Angaben aus: Josef Kaiser, Das Schicksal der jüdischen Bürger aus Neustadt an der Weinstraße ...

 

Neustadt a.d. Weinstraße, Postkarte um 1915 (Abb. aus: commons.wikimedia.org, gemeinfrei)

 

Mitte des 19.Jahrhunderts war der Großteil der hier lebenden Juden im Handel tätig. Bis in die 1930er Jahre gehörten jüdischen Gewerbetreibenden etwa 80 Handels- und sonstige, für das wirtschaftliche Leben in der Stadt teilweise bedeutende Gewerbebetriebe.

Die beiden Konkurrenten auf einem Bild: Das dritte Haus links zeigt das Kaufhaus Wronker vor dem Umbau von 1906. Ein paar HäuserHauptstraße mit Kaufhaus Wronker und Cohrssen (Stadtarchiv Neustadt)

In Neustadt waren Juden während der NS-Zeit teilweise noch stärkeren Repressionen ausgesetzt als in anderen Städten; dies lag daran, dass Gauleiter Bürckel in Neustadt wohnte. Bereits vor dem offiziellen Boykotttag wurden am 11.März 1933 vor jüdischen Geschäften SA-Posten aufgezogen, die an die Schaufensterscheiben antisemitische Parolen anbrachten. Gleichzeitig ließ Bürckel einen Überwachungsdienst einrichten, der jeden notieren sollte, der jüdische Geschäfte und Praxen aufsuchte. Von 1933 bis 1940 verließen die meisten Neustädter Juden ihre Heimatstadt. Gehörten noch 1933 Neustädter Juden knapp 80 Gewerbebetriebe, sank ihre Zahl bis 1939 auf 35; bald darauf waren alle „arisiert“ bzw. liquidiert.

Nach einer Gedenkveranstaltung „zum Andenken an den Marsch zur Feldherrnhalle in München” am 9.11.1938, in der zur Rache an die Ermordung des deutschen Gesandtschaftsrates v. Rath aufgerufen wurde, setzte man die Synagoge in Brand; etwa 30 Personen waren aktiv an der Brandstiftung beteiligt. Ein Augenzeuge erinnerte sich: ... Die Horde drückte Zauntor und Synagogenportal ein und drang in das Innere, zerschlug alles und schichtete es zu einem Haufen auf, Gebetsbücher wurden hinzugeworfen, Opferbüchsen erbrochen und der Inhalt angeblich dem Winterhilfswerk übergeben. Als die mit Benzin übergossenen Gegenstände nicht richtig brennen wollten, man Zellulosefarbe. Darauf stand die Synagoge bald in hellen Flammen. Mehrere Beteiligte sahen zunächst seelenruhig zu und gingen dann - anscheinend innerlich völlig unbeteiligt - nach Hause. Andere nahmen anschließend an Demolierungen und Plünderungen von jüdischen Privatwohnungen teil. ...” (aus: Karl Fücks/Michael Jäger, Synagogen der Pfälzer Juden, S. 165)

Als die Feuerwehr eintraf, war bereits das Dach eingestürzt; so beschränkte man sich darauf, die umliegenden Gebäude zu schützen. Auch das jüdische Altersheim in der Karolinenstraße/Hauberallee, in dem über 100 Menschen lebten, wurde in Brand gesetzt; zwei alte Menschen starben in den Flammen; andere Heimbewohner wurden verprügelt und aus dem Hause gejagt. Synagoge und Altersheim wurden 1939 von der Stadt Neustadt übernommen. Im Oktober 1940 wurden die letzten 23 jüdischen Bürger Neustadts ins südfranzösische Lager nach Gurs deportiert.

Nach Angaben der Gedenkstätte Yad Vashem/Jerusalem und des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden ..." wurden nahezu 70 gebürtige bzw. über einen längeren Zeitraum hinweg in Neustadt ansässig gewesene Bürger mosaischen Glaubens Opfer der Shoa (namentliche Nennung der betroffenen Personen siehe: alemannia-judaica.de/neustadt_synagoge.htm).

Fünf Jahre nach Kriegsende fand vor der Großen Strafkammer des Landgerichtes Freudenthal der Prozess wegen der Brandlegung der Neustädter Synagoge und des jüdischen Altersheims statt. Die 17 Angeklagten leugneten dabei jegliche Schuld. 13 Angeklagte erhielten Haftstrafen zwischen 10 Jahren und 1/2 Jahr Zuchthaus bzw. Gefängnis, wobei die Zeit der Internierungshaft voll angerechnet wurde, sodass die meisten Verurteilten umgehend auf freien Fuß gesetzt wurden.

 

Im Juli 1945 wurde die Israelitische Kultusgemeinde der Rheinpfalz gegründet; zunächst war Landau, ab 1951 Neustadt ihr Sitz. Ab dieser Zeit gab es in Neustadt einen Betsaal in der Ludwigstraße; zehn Jahre später wurde ein Betraum in dem neuerbauten jüdischen Altersheim in der Karolinenstraße eingeweiht. Das jüdische Altersheim wurde 1987 geschlossen, weil die Zahl der Juden in der Rheinpfalz immer mehr zurückgegangen war.

Auf dem Gelände der ehemaligen Synagoge, das sich heute noch im Besitz der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz befindet, steht seit 1988 ein Gedenkstein.

 Unter der Abbildung der einstigen Synagoge in der Ludwigstraße ist auf einer Metallplatte die Inschrift zu lesen:

Hier stand die 1866/67 erbaute Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde Neustadt.

Zusammen mit dem jüdischen Altersheim in der Karolinenstraße 119

wurde das Bauwerk in der Nacht zum 10.November 1938 von Nationalsozialisten niedergebrannt.

Den Lebenden zur Mahnung - den zukünftigen Generationen zur Erinnerung.

 

Bereits Mitte der 1950er Jahre hatte die Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz an gleicher Stelle einen Gedenkstein aufstellen lassen, der an 35 Neustädter Deportationsopfer erinnert; dieser Stein steht heute auf dem Friedhof - umgeben von niedrigen Stelen, die die Inschrift tragen: "Das Geheimnis der Versöhnung ist die Erinnerung. Wir trauern um die von den Nationalsozialisten ermordeten jüdischen Bürger unserer Stadt  1933-1945".

https://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20286/Neustadt%20Mahnmal%20016.jpghttps://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20286/Neustadt%20Mahnmal%20017.jpg

Mahnmal auf dem Kommunalfriedhof mit Namenstafel der NS-Opfer (Aufn. M. Ohmsen)

Namenstafel (Aufn. M. Ohmsen) http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20286/Neustadt%20Mahnmal%20015.jpg

 Über dem Eingang der ehemals in jüdischem Besitz stehenden Bäckerei Richard Mayer erinnert ein Steinrelief, das ein Kind mit Mazzen zeigt (Aufn. M. Ohmsen).

Die Verwaltung und Geschäftsführung der jüdischen Kultusgemeinde Rheinpfalz hat ihren Sitz im jüdischen Gemeindehaus in der Ludwigsstraße; Mitte der 1990er Jahre gehörten ihr knapp 100 Mitglieder an.

Der erste der derzeit insgesamt mehr als 50 sog. „Stolpersteine“ (Stand 2023) wurde bereits 2002 für Dr. Karl Strauß vor dem Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium in der Landwehrstraße verlegt; Dr. Strauß war hier vor seiner Deportation als Lehrer tätig gewesen.

                                          Stolperstein Neustadt an der Weinstraße Villenstraße 8 Karl Strauss.jpgStolperstein Neustadt an der Weinstraße Villenstraße 8 Flora Strauss.jpg die beiden "Stolpersteine" für das Ehepaar Karl und Flora Strauß

Eine Gedenktafel mit den Namen der Bewohnerinnen und Bewohner des damaligen Jüdischen Altenheims in der Hauberallee bildete 2003 den Abschluss der Aktion "Stolpersteine in Neustadt an der Weinstraße". Zuvor waren in der Stadt und in den Weindörfern Geinsheim und Mußbach bereits an 15 Stellen insgesamt ca. 40 sog. "Stolpersteine" für die Opfer des Nationalsozialismus verlegt worden.

in der Maximilianstr. und Fröbelstr.  Stolperstein Neustadt an der Weinstraße Maximilianstraße 37 Ludwig Altschüler.jpgStolperstein Neustadt an der Weinstraße Maximilianstraße 37 Margaretha Altschüler.jpg Stolperstein Neustadt an der Weinstraße Fröbelstraße 5 Elias Elikann.jpgStolperstein Neustadt an der Weinstraße Fröbelstraße 5 Ottilie Elikann.jpg

    Stolperstein Neustadt an der Weinstraße Kurpfalzstraße 54 Leopold Samson.jpgStolperstein Neustadt an der Weinstraße Kurpfalzstraße 54 Klara Samson.jpg verlegt in Mußbach, Kurpfalzstraße (alle Aufn. Gmbo, 2017, aus: wikipedia.org, CCO)

                                    und in Geinsheim, Gäustraße Stolperstein Neustadt an der Weinstraße Geinsheim Gäustraße 51 Isidor Mané.jpgStolperstein Neustadt an der Weinstraße Geinsheim Gäustraße 51 Emelie Mané.jpgStolperstein Neustadt an der Weinstraße Geinsheim Gäustraße 51 Emelie Mané.jpg

 

 Eingangsbereich mit Logo und Motto des Fördervereins Von einem Förderverein wurde auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne die Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt eingerichtet; seit 2013 erinnert diese an die frühen Opfer der Nationalsozialisten unmittelbar nach der sog. Machtergreifung. In ihrer Ausgestaltung ist die Gedenkstätte das einzige Mahnmal dieser Art in der Pfalz (Logo der Gedenkstätte, A.Keil, 2013, aus: wikipedia.org, CC BY 3.0)

 

 

 

In der Region um Neustadt gab es im 19.Jahrhundert in Geinsheim, Mußbach und in Lachen-Speyerdorf drei größere jüdische Gemeinden, daneben mehrere kleinere jüdische Ansiedlungen, so in Diedesfeld, Duttweiler, Gimmeldingen, Hambach und Winzingen.

[vgl. Geinsheim, Lachen-Speyerdorf und Mußbach (Rheinland-Pfalz)]

 

 

 

Weitere Informationen:

Ernst Roth, Eine der ältesten Synagogen Deutschlands einst in Neustadt. Historisches Kleinod in der Rathausgasse / Das Schicksal jüdischer Einwohner, in: "Die Rheinpfalz - Ausgabe Neustadt", No.22/1966

Josef Kaiser, Das Schicksal der jüdischen Bürger aus Neustadt an der Weinstraße während der nationalsozialistischen Diktatur 1939 – 1945. “Schülerwettbewerb Deutsche Geschichte”, 1982/83

Heinz Friedel, Die Machtergreifung 1933 in Kaiserslautern - Das Werden des Nationalsozialismus in der Westpfalz, Verlag F. Arbogast, Otterbach-Kaiserslautern 1983, S. 88 f.

Hermann Arnold, Juden in der Pfalz, Pfälzische Verlagsanstalt, Landau/Pfalz 1986

Karl Fücks/Michael Jäger, Synagogen der Pfälzer Juden - Vom Untergang ihrer Gotteshäuser und Gemeinden, Hrg. Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz, Neustadt/Weinstraße 1988, S. 165 f.

Claus-Peter Westrich, Als die Synagogen brannten, in: "Die Rheinpfalz" (Ausgaben aus November 1988)

Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz (Hrg.), Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus in Rheinland-Pfalz, 2.Aufl., Mainz 1991, S. 79

Hans Alfred Kuby, Pfälzisches Judentum - Gestern und Heute, Verlag Pfälzische Post, Neustadt 1992

Germania Judaica, Band III/2, Tübingen 1995, S. 964/965

Karl Diehl, Die ‘Reichskristallnacht’ 9./10.November 1938 in Neustadt an der Weinstraße, Dudenhofen 1996

Bernhard Kukatzki, Die Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz, in: "SACHOR - Beiträge zur jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit in Rheinland-Pfalz", Heft 14, 2/1997, S. 68 - 70

Stefan Fischbach/Ingrid Westerhoff (Bearb.), “ ... und dies ist die Pforte des Himmels “. Synagogen. Rheinland-Pfalz Saarland, Hrg. Landesamt für Denkmalpflege, Mainz 2005, S. 283 - 286

Otmar Weber, Die Synagogen in der Pfalz von 1800 bis heute. Unter besonderer Berücksichtigung der Synagogen in der Südwestpfalz, Hrg. Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Pfalz (Landau)", Dahn 2005, S. 118 - 120

Paul Habermehl/Hilde Schmidt-Häbel (Hrg.), ‘Vorbei - es ist nie vorbei’. Beiträge zur Geschichte der Juden in Neustadt an der Weinstraße, in: "Schriftenreihe der Bezirksgruppe Neustadt im Historischen Verein Pfalz", Heft 13/2005

Hilde Schmidt-Häbel, Die Familie des Dr. Karl Strauß. Lehrerschicksal im 3.Reich, in: Bezirksgruppe Neustadt im Historischen Verein der Pfalz (Hrg.), "Vorbei - es ist nie vorbei. Beiträge zur Geschichte der Juden in Neustadt an der Weinstraße", Heft 13/2005

Eberhard Dittus, Jüdisches Neustadt an der Weinstraße. Einladung zu einem Rundgang, Verlag Medien & Dialog, Haigerloch 2009  

Neustadt a.d. Weinstraße, in: alemannia-judaica.de (mit zahlreichen Dokumenten zur jüdischen Ortsgeschichte)  

Gerhard Wunder (Bearb.), Weinhändler Rosenstil, online abrufbar unter: neustadt-und-nationalsozialismus.uni-mainz.de/

Auflistung der in Neustadt/Weinstraße verlegten Stolpersteine, online abrufbar unter: wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Neustadt_an_der_Weinstraße

SWR-Fernsehen, Judenverfolgung im Südwesten: Zerstörung der Synagoge in Neustadt, Sendung vom 10.10.2016

N.N. (Red.), Neustadt. Ein rabenschwarzes Kapitel, in: „Die Rheinpfalz“ vom 22.6.2017 (betr. Kaufhäuser jüdischer Besitzer)

Holger Pöschl (Red.), Zwölf weitere „Stolpersteine“ erinnern seit heute in Neustadt an Opfer des NS-regimes, in: „Die Rheinpfalz“ vom 10.9.2021