Hachenburg/Westerwald (Rheinland-Pfalz)

Bildergebnis für westerwaldkreis ortsdienst karte Hachenburg ist eine Kleinstadt im Westerwaldkreis mit derzeit knapp 6.000 Einwohnern; sie ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde und liegt etwa 15 Kilometer nordwestlich von Westerburg (hist. Karte von 1645, mit Hachenburg am oberen Kartenrand, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0  und  Kartenskizze 'Westerwaldkreis' ohne Eintrag von Hachenburg, aus: ortsdienst.de/rheinland-pfalz/westerwaldkreis).

 

Zu Beginn des 20.Jahrhunderts erreichte die Zahl der Gemeindeangehörigen mit ca. 125 Personen ihren Höchststand und machte damit etwa 7% der Gesamteinwohnerschaft Hachenburgs aus.

Vermutlich lebten bereits zu Beginn des 14.Jahrhunderts in Hachenburg wenige jüdische Familien; sie fielen aber den allgemeinen Pestpogromen von 1348/1349 zum Opfer. Erst nach Ende des Dreißigjährigen Krieges waren Juden wieder in der zur Grafschaft Sayn-Hachenburg gehörenden Stadt nachweisbar; gegenüber der Sayn’schen Regierung mussten sie einen „Judeneid“ ablegen und eine Art Kopfsteuer entrichten. Gegen Ende des 18.Jahrhunderts zählte die hiesige Judenschaft etwa zehn Familien, die recht wohlhabend gewesen sein sollen; sie betrieben fast ausschließlich Handel.

Die Gottesdienste der Kultusgemeinde Hachenburg, zu der auch die Juden aus Alpenrod, Altstadt, Höchstenbach, Kirburg, Kroppach und Wallrod gehörten, fanden zunächst in einem Privathause in der Judengasse statt. Erst nach jahrzehntelangen Bemühungen wurde dem Gesuch der Gemeinde stattgegeben, ein eigenes Synagogengebäude zu errichten. Die Grundsteinlegung erfolgte im Jahre 1896 auf einem Grundstück im früheren Wallgraben, dem heutigen Alexanderring; ein Jahr später wurde der schlichte Ziegelsteinbau unter Anteilnahme der gesamten Bürgerschaft feierlich eingeweiht.

                 Über die Einweihung berichtete die „Allgemeine jüdische Wochenzeitung” am 2. Juli 1897:

Hachenburg, 25.Juni. Am 11. d. Mts. wurde hier durch Bezirksrabbiner Herrn Dr. Landau-Weilburg die neue Synagoge eingeweiht. Unsere Stadt war festlich geschmückt, und Ehrenpforten winkten den Gästen den Willkommensgruß entgegen. Um 4 Uhr versammelte sich die Gemeinde in der bisherigen Synagoge zum Abschiedsgottesdienst. In der Ansprache nahm im Namen der Gemeinde der Rabbiner Abschied von dem bisherigen Gotteshause und ermahnte die Zuhörer, den alten Glauben auch ferner zu bewahren und mit hinüberzunehmen in das neue Heiligtum. Dann wurden die Thorarollen ausgehoben und den dazu bestimmten Trägern übergeben. Nun ordnete sich der Festzug. Voran schritt die Kapelle des 80. Infanterie-Regiments unter Leitung des Herrn Kapellmeisters Münch-Wiesbaden, dann folgten die israelitische Schuljugend, die Schlüsselträgerin Fräulein Seewald mit den Schlüsseln des neuen Gotteshauses, die weißgekleideten Festjungfrauen und die Träger mit den Thorarollen unter himmelblauem Baldachin. Dann kamen der Rabbiner und der Kantor, die Spitzen der Behörden, die Ehrengäste, darunter auch der evangelische und katholische Geistliche von hier und viele andere Gäste von hier und auswärts. Vor dem neuen Gotteshause wurde mit einer Ansprache seitens der Trägerin der Schlüssel an die Behörde und von dieser an der Rabbiner überreicht, der an die Gemeinde wieder eine Ansprache hielt. Während die Gemeinde in die Synagoge einzog, intonierte die Kapelle einen Choral. Die Weihe wurde mit einem Chorgesang eingeleitet, welcher durch den von Herrn Lehrer Görz dirigierten israelitischen Sängerchor ausgeführt wurde. Nach der Festpredigt folgten Gebet und Chorgesang. Um 7 Uhr war Abendgottesdienst und von 9 Uhr beginnend Konzert, ausgeführt von Mitgliedern des Synagogenchores, unter Mitwirkung der Militärkapelle. Am anderen Morgen um 7 Uhr wurde Frühgottesdienst und um 9 Uhr Hauptgottesdienst abgehalten. Der Nachmittag und Abend war den Festlichkeiten gewidmet, und fand Nachmittags Konzert und Abends Ball statt. Sämtliche Festlichkeiten wurden in dem eignes dazu erbauten und schön geschmückten Saale des Herrn Friedhof abgehalten. Bei der allgemeinen Beteiligung war der große Saal an den beiden Abenden bis auf den letzten Platz gefüllt; ein Beweis, dass hierselbst konfessionelle Eintracht herrscht.

        

          Synagoge in Hachenburg (Ausschnitt aus Bildpostkarte und hist. Aufn., um 1920, aus: Sammlung J. Hahn)

Der Bau der Synagoge führte zu einem verstärkten Zuzug von kinderreichen jüdischen Familien aus der Umgebung, so aus Selters, Höchstenbach und Kirburg; doch gleichzeitig verließen aber auch alteingesessene Familien die Kleinstadt.

Für die Erledigung religiös-ritueller Aufgaben hatte die Gemeinde einen jüdischen Lehrer verpflichtet.

      aus der Zeitschrift „Der Israelit“ vom 3.7.1902 und 5.12.1929

Die jüdischen Kinder Hachenburgs ebenso wie die aus Höchstenbach und Kroppach besuchten die hiesige Religionsschule.

Seit 1908 verfügte die Kultusgemeinde Hachenburg über eine neues Ritualbad.

Um das Jahr 1780 wurde für den ehemaligen Amtsbezirk Hachenburg ein zentraler jüdischer Friedhof an der ehem. städtischen Ziegelhütte im Dehlinger Weg angelegt; bereits seit ca. 1580 soll es ein kleines Begräbnisfeld - möglicherweise an gleicher Stelle - gegeben haben. Auf dem Friedhofsgelände wurden auch verstorbene Juden aus Altstadt, Kirburg, Alpenrod und Höchstenbach beerdigt.

Die Kultusgemeinde Hachenburg war dem Rabbinat Ems-Weilburg unterstellt.

Juden in Hachenburg:

         --- 1674 ..........................   2 jüdische Familien,

    --- 1729 ..........................   3   “         “    ,

    --- 1755 ..........................   5   “         “    ,

    --- 1778 ..........................   6   “         “    ,

    --- 1791 ..........................  43 Juden,

    --- 1843 ..........................  77   “  ,

    --- 1871 ...................... ca.  55   “   (ca. 4% d. Bevölk.),

    --- 1885 ..........................  57   “  ,

    --- 1900 ..........................  72   “  ,

    --- 1905 .......................... 111   “   (ca. 6% d. Bevölk.),*    * andere Angabe: 124 Pers.

    --- um 1910 ................... ca. 125   “  ,

    --- 1925 .......................... 103   “   (ca. 5% d. Bevölk.),

    --- 1932 ..........................  99   “  ,

    --- 1936 ...................... ca.  75   “  ,

    --- 1938 (Dez.) ...................  19   “  ,

    --- 1939 (Dez.) ...................  ein  “ ().

Angaben aus: Paul Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn, Bd. 1, S. 307

und                  Werner A.Güth/ Johannes Kempf, Zachor - Ein Buch des Gedenkens, S. 126

 

Die jüdischen Familien verdienten zu Beginn des 20.Jahrhunderts ihren Lebensunterhalt ausschließlich im Handel; so gab es zahlreiche Viehhändler und Metzger, Händler von landwirtschaftlichen Produkten und Gebrauchtwaren mit teilweise überregionaler Bedeutung.

     Gewerbliche Anzeigen (um 1900)

Die Integration der Judenschaft Hachenburgs in die kleinstädtische Gesellschaft war weitgehend geglückt, wie die folgenden Zeilen aus der jüdisch-orthodoxen Zeitschrift „Der Israelit” vom 5.März 1896 verdeutlichen:

„ ... In unserer Stadt leben Christen und Juden in völliger Eintracht zusammen, und der gegenseitige Verkehr ist so innig, daß der alles zersetzende Antisemitismus hier keinen Eingang findet. Diese echte menschliche Gesinnung bethätigt sich auch durch die konfessionelle Zusammensetzung des hiesigen Stadtraths, in welchen neben Protestanten und Katholiken grundsätzlich stets ein Jude gewählt wird. ...”

Auch gemeinsame Vereinsaktivitäten und der gemeinsame Schulbesuch trugen wesentlich zu einem guten Zusammenleben bei.

Mit der NS-Machtübernahme - die NSDAP hatte bei der Kommunalwahl vom 12.3.1933 die absolute Mehrheit erzielt - verschlechterte sich auch in Hachenburg das Leben der jüdischen Minderheit ganz erheblich; dies betraf zunächst vor allem den wirtschaftlichen Sektor, aber auch im gesellschaftlichen Leben wurde Juden schnell ausgegrenzt. Offene Boykottmaßnahmen gegen jüdische Betriebe schienen in Hachenburg eher die Ausnahme gewesen zu sein; vielmehr versuchte die NSDAP durch heftige antisemitische Propaganda, die Haltung der Hachenburger Bevölkerung gegenüber der jüdischen Geschäftswelt zu beeinflussen; als Medium für die antisemitische Hetze diente das „Westerwälder Volksblatt”, vormals „Westerwälder Zeitung”.

Wieder ein jüdisches Geschäft weniger

Es dauert noch lang, bis jeder einzelne Jude begriffen hat, daß er hier durchaus unerwünscht ist und daß man nur darauf wartet, daß er umgehend unsere Heimat verläßt. Er hat sich bitterbös verrechnet, wenn er denkt, daß der Nationalsozialismus sich im Laufe der Zeit ‘abschleift’, daß alles nicht so schlimm ist und daß die Juden schon ganz andere Zeiten überstanden haben. Die Rechnung hat ein gewaltiges Loch, ... Denn der Nationalsozialismus ist in seiner Dynamik eigener Gesetzmäßigkeit unterworfen. Je länger er sich nämlich zu etwas Zeit nimmt, desto gründlicher wird es gelöst. Unter diesem Gesichtspunkt dürfte auch der Judenspuk seine restlose Überwindung finden. ...

(Ausgabe vom 1.November 1937)

Langsam gibt es Ordnung ...

Nicht im allgemeinen Leben unserer Stadt, da ist schon alles in schönster Form; nur hat es jeden aufrechten Hachenburger betrübt, daß noch immer so viele Juden hier herumlaufen und das fünf Jahre nach der NS-Revolution. Es kann nun auch der größte Gefühlsmensch nicht behaupten, daß wir etwa streng mit diesem unerwünschten Wüstenvolk umgegangen wären. Das genaue Gegenteil ist der Fall: Mit wahrer Engelsgeduld haben wir es ertragen, daß sie noch immer schwunghaften Handel betreiben und mit ihrer Anwesenheit den deutschen Menschen beleidigen. ... Hachenburg wird in den nächsten Tagen wiederum den “Verlust” eines solchen mischblütigen Zeitgenossen beweinen: Willy Hirschberg aus der Koblenzer Straße, der als Viehhändler ‘tätig’ war, will umgehend übers große Wasser, in die USA. Der nächste bitte ...

(Ausgabe vom 18.Mai 1938)

Konnten sich die jüdischen Viehhändler noch relativ lange behaupten, bestanden 1938 fast alle anderen jüdischen Geschäfte nicht mehr. Auswanderung bzw. Wegzug von Juden in größere deutsche Großstädte war die Folge. Schon vor dem Herbst 1938 hatten die meisten Hachenburger Juden ihre Heimatstadt verlassen. Die Hachenburger Synagoge wurde während der Pogromnacht nicht in Brand gesteckt, um die Häuser der „arischen“ Nachbarn nicht zu gefährden: so verwüsteten die SA-Trupps ‚nur’ das Innere des Gotteshauses. Der größte Teil der in der Synagoge befindlichen Kultgegenstände wurde durch die Polizei beschlagnahmt und anschließend im Rathaus verwahrt; über ihren weiteren Verbleib ist nichts bekannt. Anschließend drangen SA-Angehörige und Hachenburger Einwohner in die Wohnungen der noch wenigen verbliebenen jüdischen Bewohner ein und trieben die etwa 25 Menschen - unter Beleidigungen und auch körperlichen Attacken - durch die Straßen der Stadt; danach wurden sie in dem Hause der Familie Weinberg zeitweilig festgehalten. Ende 1938 gab es in Hachenburg keine jüdischen Geschäfte mehr; sie waren „arisiert“ bzw. liquidiert worden.

                 Aus dem „Westerwälder Volksblatt” vom 6.März 1940:

Hachenburg ist judenfrei - Die letzte Vertreterin der jüdischen Rasse hat unsere Stadt verlassen

Der 5.März 1940 wird in die Geschichte der Stadt Hachenburg einmal mit einer Bemerkung versehen sein. An diesem Tage wurde die 650jährige Stadt im schönen Westerwald endlich geräumt von dem Judenvolk, ... Am gestrigen Tage erschein die letzte Vertreterin der vom Scheitel bis zur Sohle vom Schöpfer gekennzeichneten Rasse im Rathaus, um sich polizeilich abzumelden. ...  Wir notieren aber und zwar mit Freuden: Am 5.März 1940 wurde Hachenburg judenfrei.

Während der Kriegsjahre wurde das Synagogengebäude als Luftschutzschule benutzt.

Von den in Hachenburg geborenen bzw. längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind nach Angaben der Gedenkstätte Yad Vashem/Jerusalem in der NS-Zeit nachweislich 38 umgekommen (namentliche Nennung der betroffenen Personen siehe: alemannia-judaica.de/hachenburg_synagoge.htm).

 

Von der ehemaligen Synagoge am Alexanderring standen nur noch die Außenmauern; auf Grund mehrmaliger Umbauten zu einem Wohn- und Geschäftshaus erinnert jedoch nichts mehr an die jüdische Vergangenheit dieses Gebäudes.

Anlässlich des 50.Jahrestages des Novemberpogroms von 1938 wurde auf dem Rathaus-Gelände ein Gedenkblock enthüllt, der die folgende Inschrift trägt:

Zum Gedenken an die Juden von Hachenburg.

Einst Mitbürger, dann verfolgt, vertrieben, vernichtet.

Am östlichen Stadtrand vor dem Stadtwald (am Dehlinger Weg) befindet sich das gepflegte, ca. 4.000 m² große jüdische Friedhofsgelände mit ca. 90 Grabstätten.

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Eingangspforte Teilansicht des jüdischen Friedhofs in Hachenburg (Aufn. L., 2020, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

Auf dem Friedhof erinnert seit 1975 ein Gedenkstein an die jüdischen NS-Opfer Hachenburgs:

Den Lebenden zur Mahnung - Den Toten zur Ehre

Den durch das Nazi-Regime umgekommenen jüdischen Mitbürgern der Stadt Hachenburg zum Gedenken

 

Die „Alte Poststraße“ erhielt 1997 ihren früheren Namen „Judengasse“ zurück.

Seit 2012 erinnern sog. „Stolpersteine“ an die Opfer der NS-Diktatur; mittlerweile sind auf Initiative der 'Geschichtswerkstatt Hachenburg' mehr als 40 Steine verlegt worden (Stand 2022).

Vier von insgesamt acht Stolpersteinen für die Angehörige der Fam. Weinberg, Herrnstraße (Aufn. Freimut Bahlo, 2012)

in der JudengasseStolperstein Louis LöbStolperstein Else Löb Stolperstein Rosel LöbStolperstein Gerda LöbStolperstein Bernhard Löb

Aufn. Gmbo, 2014, aus: wikipedia.org, CC0

 

 In Hachenburg wurde 1853 Alphons Adolph, der Erfinder der Ansichtskarte im Lichtdruckverfahren, geboren. Im Alter von 18 Jahren ging Adolph nach Wien und erlernte dort das Fotografenhandwerk. 1879 erstellte er die erste Ansichtskarte im Lichtdruckverfahren, das von da zunehmende Bedeutung gewann. Er starb 1934. An Alphons Adolph erinnert in Hachenburg eine Straße und ein Gedenkstein auf dem Friedhof.

 

 

Im Dorfe Höchstenbach lassen sich ab dem 18.Jahrhundert vereinzelte jüdische Bewohner nachweisen. Im Laufe des 19.Jahrhunderts entwickelte sich hier eine winzige Gemeinde, die zu keiner Zeit mehr als 35 Personen umfasste. Die anfänglich autonome Gemeinde gehörte seit 1853 als Filialgemeinde zur Hachenburger Kultusgemeinde. Als dann kein Minjan mehr zustande kam, löste sie sich schließlich ganz auf; offiziell soll die Gemeinde aber noch bis 1922 bestanden haben

Nach Angaben der Gedenkstätte Yad Vashem/Jerusalem und des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden ..." wurden wurden fünf aus Höchstenbach stammende Juden Opfer des Holocaust (namentliche Nennung der betroffenen Personen siehe: alemannia-judaica.de/hoechstenbach_synagoge.htm).

 

 

Die wenigen jüdischen Einwohner in Kirburg, die in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts noch eine selbstständige Gemeinde gebildet hatten, gehörten seit 1853 offiziell der Hachenburger Kultusgemeinde an. Bereits im Jahre 1689 waren erstmals Juden am Ort genannt worden. Da dauerhaft kein Minjan zustande kam, konnten Gottesdienste auch nicht regelmäßig abgehalten werden; für diesen Zweck gab es in Kirburg eine Betstube, deren Standort aber nicht mehr bekannt ist. Die in Kirburg lebenden Juden wurden von der Kultusgemeinde Hachenburg mit betreut. 1900 lebten noch 18 Juden in Kirburg, zehn Jahre später keine mehr

Nach Angaben der Gedenkstätte Yad Vashem/Jerusalem und des „Gedenkbuches – Opfer der Verfolgung der Juden ...“ wurden sechs aus Kirburg stammende Juden Opfer der „Endlösung(namentliche Nennung der betroffenen Personen siehe: alemannia-judaica.de/kirburg_synagoge.htm).

 

 

In Kroppach bestand in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts eine Gemeinde, die sich aus nur sehr wenigen Familien zusammensetzte. Kurzzeitig besaß die kleine Gemeinde auch einen von ihr angestellten Lehrer, der die religiösen Aufgaben erledigte. Seit ca. 1850 war diese Filialgemeinde von Hachenburg, bereits etwa 20 Jahre später erfolgte wegen Abwanderung ihrer Angehörigen die offizielle Auflösung der Kroppacher Gemeinde. Um 1900 lebte nur noch ein einziger Bewohner mosaischen Glaubens im Dorf.

 

 

 

Weitere Informationen:

Paul Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn, Societäts-Verlag, Frankfurt/M. 1971, Bd. 1, S. 307 – 310 (Hachenburg mit Kirburg)

Otto Ernst Hitzel, Die israelitische Religionslehre und das jüdische Schulwesen im 19. Jahrhundert in Hachenburg, in: "Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen (Westerwald) und der angrenzenden Gemeinden", No.22/1979, S. 151 – 161

Otto Ernst Hitzel, Die Synagoge in Hachenburg, in: "Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen (Westerwald) und der angrenzenden Gemeinden", No.23/1980, S. 220 - 225

Otto Ernst Hitzel, Historischer Bericht über “Die Juden in Hachenburg”, Hachenburg 1988

Werner A.Güth/ Johannes Kempf, Zachor - Ein Buch des Gedenkens. Zur Erinnerung an die jüdische Gemeinde Hachenburg, Hrg. Stadt Hachenburg, Hachenburg 1989 (Neuauflage 2002)

Uli Jungbluth, Nationalsozialistische Judenverfolgung im Westerwald, Verlag Dietmar Fölbach, 2. Aufl., Koblenz/Föllbach 1994

J.Jösch/U.Jungbluth, C.Kobold/u.a. (Hrg.), Juden im Westerwald - Leben, Leiden und Gedenken. Ein Wegweiser zur Spurensuche, Montabaur 1998, S. 26 f.

Bruno M. Struif, Hachenburg - Zeitspuren einer Westerwälder Residenzstadt, Hachenburg 1999, S. 186 – 189, S. 218/219 und S. 228/229 

Hachenburg, in: alemannia-judaica.de (mit Dokumenten zur jüdischen Ortshistorie)

Höchstenbach, in: alemannia-judaica.de

Kirburg, in: alemannia-judaica.de

Kroppach, in: alemannia-judaica.de

Stefan Fischbach/Ingrid Westerhoff (Bearb.), “ ... und dies ist die Pforte des Himmels “. Synagogen. Rheinland-Pfalz Saarland, Hrg. Landesamt für Denkmalpflege, Mainz 2005, S. 175/176 (Hachenburg), S. 188 (Höchstenbach), S. 205 (Kirburg) und S. 222 (Kroppach)

Verena Gudelius (Projektleiterin), Auf jüdischen Spuren in Hachenburg, Schülerprojekt am Evang. Gymnasium Bad Marienberg (online abrufbar unter: denktag-archiv.de)

Auflistung der in Hachenburg verlegten Stolpersteine, online abrufbar unter: wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Hachenburg

Stefan Grathoff (Bearb.), Zur Geschichte der Stadt Hachenburg, online abrufbar unter: regionalgeschichte.net/westerwald/hachenburg.html

Nadja Hoffmann-Heidrich (Red.), Blick auf 1700 Jahre: Ausstellungin Hachenburg zeigt jüdisches Leben in seiner Vielfalt, in: „Westerwälder Zeitung“ vom 13.3.2022

Bruno M. Struif, Zur Ausgrenzung der Juden in Hachenburg, in: „Wäller Heimat – Jahrbuch des Westerwald-Kreises“, Band 37/2023, S. 65 - 67

Jens Friedhoff (Red.), Jüdische Kultur im Weserwald: Ehemalige Synagoge in Hachenburg ist jetzt ein Wohn- und Geschäftshaus, in: „Westerwälder Zeitung“ vom 28.8.2023